PULS
Foto: Matthias Friel
- Bitte beachten Sie, dass die erste Sitzung erst am 02.11.2022 stattfinden wird -
In ihrem Buch Anger and Forgiveness: Resentment, Generosity, Justice beschäftigt sich Martha Nussbaum, eine der bedeutendsten Philosoph:innen der Gegenwart, mit der Rolle von Zorn in menschlichen Konflikten. Sowohl in persönlichen wie auch in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen gehen wir oft davon aus, dass Zorn im Angesicht massiver Ungerechtigkeit eine angemessene, ja vielleicht sogar gebotene Emotion ist. Ein Freund hat Sie seit Jahren schäbig behandelt, sich nie entschuldigt; vor unseren Augen sind täglich besonders die Wehrlosen in der Gesellschaft struktureller Benachteiligung ausgesetzt – rufen solche Vergehen nicht geradezu nach unserem Zorn? Und ist dieser nicht ein gerechter und für moralischen Fortschritt wichtiger Zorn? Nussbaum gibt auf diese Fragen eine dezidiert negative Antwort. Sie argumentiert, dass Zorn niemals angebracht ist, und dass Konzeptionen des Vergebens, die sich auf vermeintlich gerechten Zorn stützen, zu keiner positiven Auflösung von Konflikten führen. Wahre Vergebung, so Nussbaum, basiert hingegen auf unserer Großzügigkeit gegenüber jenen, die sich falsch verhalten haben.In diesem Seminar werden wir Nussbaums Buch sorgfältig lesen, ihr Bild von Zorn und Vergebung nachzeichnen, und ihre Argumente auf Herz und Nieren prüfen.
Der Text ist in englischer Sprache verfasst (es gilt aber zu betonen, dass Nussbaum sich einer klaren und einfachen Sprache bedient).
Einmaliges Sitzungsprotokoll
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