PULS
Foto: Matthias Friel
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die weltpolitische Realität grundlegend gewandelt und zur Herausbildung neuer globaler Herausforderungen geführt. Im Gegensatz zu früher sind viele dieser Herausforderungen nicht mehr regional begrenzt. Beispiele für globale – und zudem intergenerationelle – Probleme sind unter anderem der Klimawandel, technologische Risiken und nicht zuletzt die Handhabung einer entfesselten Weltwirtschaft, die ursächlich für globale Armut und ökonomische Ausbeutung ist. Diese Herausforderungen erfordern Lösungen, die weder nationalstaatlich noch individuell bewältigt werden können. Die kausalen Zusammenhänge sind in der globalen Arena jedoch häufig so komplex, dass eine konkrete Verantwortungszuschreibung oft unklar bleibt. Wer trägt beispielsweise Verantwortung für den Hungertod von Kindern im kolumbianischen Departement La Guajira infolge von Dürre und Wassermangel, die durch den Kohleabbau für und durch westliche Energiekonzerne entstehen? Und wer trägt Verantwortung für die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen einer Textilarbeiterin in Bangladesch, die in einem ausbeuterischen Zulieferbetrieb günstige Kleidung für westliche Unternehmen produziert? Zeitgenössische Theorien globaler Verantwortung müssen der zunehmenden Komplexität an transnationalen Interaktionen und sozialen Strukturen gerecht werden. Diese neuartigen Verantwortungskontexte sollen in diesem Seminar mit Blick auf die Menschenrechte betrachtet werden.
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