PULS
Foto: Matthias Friel
Das mittelalterliche Deutsche Reich wurde bestimmt durch das politische Mit- und Gegeneinander von Königtum und hochadligem Landesfürstentum. Im 14./15. Jh. gelang es den Fürsten, die Eingriffe des Königs in die inneren Verhältnisse ihrer Territorien weitgehend zu unterbinden, während sie zugleich Mitsprache an den Reichsangelegenheiten verlangten und dadurch die königliche Selbständigkeit einzuschränken trachteten. Die Mängel der Reichsverfassung lösten im 15. Jh. eine langandauernde Debatte um eine Reichsreform aus, um durch das Verbot der Fehden, die Neuorganisatin der Gerichtsbarkeit und die Schaffung des Reichstages die königlich-fürstliche Entscheidungsfindung auf bessere Grundlage zu stellen. Die grundsätzlichen Probleme der königliche-fürstlichen Beziehungen werden im Seminar beispielhaft untersucht für die Könige aus den Häusern Luxemburg und Habsburg und den Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern, auf der Grundlage ausgewählter Quellen, deren Interpretation im Hinblick auf das Leitthema im Mittelpunkt stehen.
Hartmut Boockmann, Heinrich Dormeier: Konzilien, Kirchen- und Reichsreform (1410-1495), Stuttgart 2005. – Peter Moraw: Über König und Reich, Sigmaringen 1995. – Karl-Friedrich Krieger, König, Reich und Reichsreform im Spätmittelalter, München 2. Aufl. 2005. – Johannes Schultze, Die Mark Brandenburg, Bd. 3, Berlin 1963 u.ö.
regelmäßige Mitarbeit; Kurzreferat zu Quellen oder Literatur; Hausarbeit
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG