PULS
Foto: Matthias Friel
Die Emanzipation im 19. Jahrhundert bewirkte einen Wandel in allen Lebensbereichen der deutsch-jüdischen Bevölkerung. Sie fand ihren Ausdruck etwa in Wohngewohnheiten, beruflichen Tätigkeitsfeldern, Verfassungen des Gemeindewesens, Religionspraktiken und in den Verhältnissen zwischen Juden und Christen. Aus ihr speisten sich einerseits neue Formen der Gemeinschaftlichkeit im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft, andererseits war sie eine unbeabsichtigte Grundlage für neue antijüdische Argumentationsmuster.
Der Prozess der jüdischen Gleichstellung im 19. Jahrhundert ist seit vielen Jahrzehnten ein festes Thema der Geschichtsschreibung. Im Grundkurs werden sowohl die Hauptelemente der Emanzipation – die Rechtslage, die soziale Situation, das Gemeindewesen und die Religion –diskutiert sowie nach dem Zusammenhang der gesamtdeutschen und der lokalen Perspektive gefragt. Die Leitfrage lautet: Inwieweit können lokale Studien die gesamtdeutsche Perspektive ausdifferenzieren bzw. sie sogar hinterfragen?
Klausur
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