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Foto: Matthias Friel
Grundkurs: Die Reichsreform im späten Mittelalter
Das 15. Jahrhundert war eine Zeit tiefgreifender und richtungsweisender Veränderungen. Noch immer spaltete das seit 1378 währende abendländische Schisma die Christenheit in mehrere Lager. Im Königreich Böhmen strebten Jan Hus und seine Anhänger eine radikale Reform der Kirche an. Schließlich drang das osmanische Reich expandierend nach Europa vor und sollte schon sehr bald das habsburgische Wien erobern. Sowohl die kirchliche Reformbewegung wie auch die außenpolitischen Bedrohungen brachten im Heiligen Römischen Reich einen über Jahrzehnte andauernden Reformprozess in Gang, der sich nachhaltig auf die Reichsverfassung auswirken sollte. Der Grundkurs will diesen Entwicklungen hin "zu gestalteter Verdichtung" (P. Moraw) anhand ausgewählter Quellen und Darstellungen nachgehen und dabei zugleich in die Thesen und Problemstellungen der Spätmittelalterforschung einführen.
Moraw, Peter: Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250 bis 1490 (= Propyläen Studienausgabe). Frankfurt am Main, Berlin 1989 – Boockmann, Hartmut; Dormeier, Heinrich: Konzilen, Kirchen- und Reichsreform. 1410–1495 (= Gebhardt. Handbuch der Deutschen Geschichte 8). Stuttgart 2005. – Prietzel, Malte: Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter (= Geschichte Kompakt). Darmstadt 2004.
Klausur, 90 Minuten
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