PULS
Foto: Matthias Friel
Verschlagene Ägypter, rohe Germanen, abstoßende Hunnen: Wenn sie über ihre Nachbarn schreiben, nehmen die Römer oft kein Blatt vor den Mund. Wir unterziehen in diesem Seminar ausgewählte ethnographisch geprägte Passagen römischer Geschichtsschreibung einer genauen Betrachtung. Dabei werden die Fragen leitend sein, welche Strategien der Abwertung zur Anwendung kommen und welche Funktion diese im jeweiligen Kontext erfüllen.
Nebenbei erhalten Sie einen Überblick über die römische Historiographie von der nur in Fragmenten überlieferten republikanischen annalistischen Tradition bis in die Spätantike.
Sofern Lehramtsstudent/innen am Kurs teilnehmen, können wir auch eine didaktische Perspektive berücksichtigen: Wie wollen wir im Unterricht, in dem unsere Schüler/innen mit Recht verlangen können, dass die behandelten antiken Werke mit ihrer Lebensrealität ins Gespräch gebracht werden, umgehen mit Texten, die aus unserer Gegenwartsperspektive 'problematisch' wirken?
Ein Reader wird in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt.
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