PULS
Foto: Matthias Friel
Als wirkmächtige soziale Kategorie und Erfahrung berührt Behinderung alle Bereiche menschlichen Zusammenlebens, und ist tief verflochten mit Ungleichheiten entlang machtvoller Differenzkategorien wie Geschlecht, Sexualität, race und Klasse. Dieses Seminar beschäftigt sich mit Politiken und Praktiken der Behinderung auf Grundlage der (Critical) Disability Studies sowie ethnographischer Arbeiten und Analysen zum Thema Behinderung.
In Abgrenzung zu einem Verständnis von Behinderung als individuellem, medizinisch definiertem Zustand, erarbeiten wir Modelle von Behinderung, die die Rechte behinderter Menschen und das Behindert werden durch soziale und gebaute Räume und Infrastrukturen in den Vordergrund stellen. Darauf aufbauend behandeln wir zentrale Konzepte und Fragestellungen der Disability Studies und der Crip Theory, etwa zur Konstruktion des Normalen, zu Körperlichkeit, (Un)Abhängigkeit, und „compulsory able-bodiedness“. Politiken und Praktiken der Behinderung begegnen uns dabei insbesondere durch ethnographische Forschungsarbeiten, Essays und intersektionale (queer-)feministische Analysen. Hier scheinen neue Möglichkeiten von Beziehungen, Verkörperungen und politischen Projekten auf. Zugleich eröffnen diese Analysen Perspektiven darauf, wie sich Behinderung und Barrierefreiheit in verschiedenen geopolitischen und sozioökonomischen Bezügen formieren. Wie lesen vor allem Texte in englischer Sprache. Für Fragen vorab stehe ich gern zur Verfügung.
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