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Foto: Matthias Friel
‚Theorie ist nicht mehr das sexy Thema, das es einmal war‘, schreibt der britische Literaturwissenschaftler Terry Eagleton sinngemäß in seinem ironischen Abgesang After Theory und in den Frankfurter Poetikvorlesungen Ich als Text des deutschen Schriftstellers und DJs Thomas Meinecke heißt es: „‚Unmerklich ist in den letzten Jahren die Theorie zur Literatur geworden. Während das angestrengt Belletristische immer mehr an Boden verliert, hat das Wissenschaftliche immer phantastischere Züge angenommen.‘“ Was hat es mit diesen Aussagen auf sich? Was ist eigentlich (Literatur-)Theorie? Was ist Literatur? Kann Literatur als Theorie fungieren? Inwiefern kann Theorie selbst zur Literatur werden? Und in welchem Zusammenhang können Literatur und Theorie stehen? Diese Fragen sollen im Seminar ebenso diskutiert werden wie Entwicklungen des Verhältnisses zwischen Literatur und Theorie. Thematisiert werden dabei auch Aspekte wie der Umgang mit dem Schlagwort vom ‚Tod des Autors‘, Diskussionen um ‚weibliche Stimme(n)‘ sowie Auseinandersetzungen mit einer ‚Sprache der Liebe‘ und die ‚Adressierung von Postkarten‘. Der Fokus liegt unter anderem auf Texten von Roland Barthes (Fragmente einer Sprache der Liebe), Christa Wolf (Kassandra) oder Jacques Derrida (Die Postkarte. Von Sokrates bis an Freud und jenseits).
Christine Sollte-Gresser, Manfred Schmeling (Hg.): Theorie erzählen – Raconter la théorie – Narrating Theory. Fiktionalisierte Literaturtheorie im Roman. Würzburg 2016
Klaus Birnstiel, Erik Schilling (Hg.): Literatur und Theorie seit der Postmoderne. Mit einem Nachwort von Hans Ulrich Gumbrecht. Stuttgart 2012
Christa Wolf: Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra. Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Darmstadt, Neuwied 1983
Thesenpapier + Diskussion und Impulsbeitrag + Handout
Hausarbeit (15 Seiten) / Prüfungsgespräch (30 min.)
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