PULS
Foto: Matthias Friel
Die Schlange windet sich von altorientalischen Ursprungsmythen durch die Rezeptionsgeschichte bibelbezogener Traditionen bis hinein in zeitgenössische religionsaffine Literatur, Filme und Serien. Dabei wurde das vermeintlich listigste aller Tiere immer wieder symbolisch aufgeladen, geschlechtlich gedeutet und theologisch interpretiert. Diese kultur- und religionsgeschichtlichen Prozesse wurden zudem von diversen Abbildungen bzw. Visualisierungen der Schlange begleitet und führten zu divergierenden Bewertungen des geheimnisumwobenen Tieres.
Innerhalb des Seminars sollen anhand von methodischen Ansätzen der Rezeptionsforschung, der Bibelexegese, literaturwissenschaftlicher Motivforschung sowie unter Berücksichtigung relevanter kulturwissenschaftlicher Theorien einige Linien der religiösen Rezeptionsgeschichte der Schlange nachvollzogen werden. Dabei geht es nicht nur um eine Ansammlung deskriptiver Wissensbestände, sondern immer wieder auch um die kritische Diskussion von Aushandlungsprozessen und Deutungsmustern. Statt einer vermeintlich chronologischen Rezeptionsgeschichtsschreibung sollen innerhalb des Seminars Themenfelder, Fragestellungen und Motive, ggf. auch Stoffe identifiziert werden, deren Erscheinungsformen dann transdisziplinär beleuchtet werden, von religiösen Texten über künstlerische Abbildungen bis hin zu literarischen Adaptionen und filmischen Wiederbelebungsversuchen. Auf diese Weise werden wir versuchen, ein Netz zu spinnen, das auch Verbindungen zwischen Antike und Gegenwart erforscht.
ACHTUNG: Planung und Durchführung des Seminars sind an eine adäquate Teilnehmendenzahl gebunden. Es ist zwingend erforderlich, dass Sie sich vorab in PULS anmelden! Sollte dies nicht möglich sein, oder sollten Sie aus begründetem Anlass die erste Seminarsitzung nicht wahrnehmen können, informieren Sie unbedingt vorab Dr. Daniel Vorpahl (nonbinär, bevorzugt ohne Pronomen) per E-Mail: vorpahl@uni-potsdam.de
Sollten Sie durch Sukkot bzw. Simchat Tora hinsichtlich der ersten Sitzungen teilnahmeeingeschränkt sein, melden Sie sich bitte unbedingt vorab bei Dr. Daniel Vorpahl (nonbinär, bevorzugt ohne Pronomen) per E-Mail: vorpahl@uni-potsdam.de
Die erforderliche Prüfungsnebenleistung zum Bestehen des Kurses besteht grundsätzlich in einer schriftlichen Arbeit im Umfang von 10.000 (+/- 3.000) Zeichen. Dabei handelt es sich um eine text-, bild- oder filmanalytische bzw. theoretische Auseinandersetzung mit einem Aspekt des Seminarthemas. Der genaue Gegenstand der Seminarleistung ist vorab mit der Lehrperson abzusprechen und die schriftliche Seminarleistung in der Regel bis zum Ende des Semesters einzureichen.Alternativ ist auch eine Präsentation (Vortrag, Video, Podcast etc.) in Verbindung mit einer kürzeren schriftlichen Zusammenfassung bzw. Auswertung als Seminarleistung möglich. Diese Option ist jedoch abhängig von den zeitlichen Kapazitäten der Seminarsitzungen und sollte daher frühzeitig mit der Lehrperson abgesprochen werden.
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