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Foto: Matthias Friel
Im Frühjahr 2024 hat das Berggruen-Gymnasium Berlin einen ungewöhnlichen Schritt gewagt: Ausgehend von der schulweiten Erfahrung, dass die sprachlichen Korrekturen von Tests und Klassenarbeiten nicht zu den erhofften Kompetenzsteigerungen bei den Schülerinnen und Schüler führ(t)en, dafür aber von den Kolleginnen und Kollegen als umso mühsamer empfunden wurden, hat der Fachbereich Deutsch eine neue Korrekturpraxis eingeführt. Die theoretische Grundlage bilden kognitionspsychologische Befunde zur Wirksamkeit von Korrekturen (insbesondere Truscott 2007) und der Neuansatz sieht vor, statt einer allgemeinen vollständigen (aber kaum beachteten) Korrektur aus den Arbeiten der Lernenden konkrete Überarbeitungsaufträge abzuleiten und mithin eher punktuell, dafür aber kognitiv anregend zu korrigieren.
Da das Berggruen-Gymnasium sich für seine Innovation ein fachwissenschaftliche Begleitung wünscht, wird es das Ziel des Seminars sein, die neue Korrekturpraxis zu evaluieren, um den Erfolg der Reform abschätzen zu können. Zu diesem Zweck werden wir im Seminar nicht nur die notwendige theoretische Grundlage erarbeiten, sondern auch den konkreten Evaluationsprozess planen durchführen und auswerten. Alle dafür erforderlichen Kenntnisse werden im Seminar vermittelt.
Truscott, John (2007): The effect of error correction on learners’ ability to write accurately. In: Journal of Second Language Writing 16.4, S. 255–272.
Harren, Inga, Schönenberg, Stephanie (2022): Durch Korrekturen lernen. Deutsch, Unterrichtspraxis für die Klassen 5-10 Nr. 71. Hannover: Friedrich.
Prüfungsversion 2014: (VM: Deutschdidaktik, Seminar Sprachdidaktik)
2 LP (unbenotet): Testat (Mitarbeit und Präsentation in einer Expertengruppe, mind. 12 Erarbeitungspunkte)
3 LP: (benotet, Modulprüfung): HA oder Projektarbeit (K)
Prüfungsversion 2020: (VM: Fachdidaktik Deutsch: Schwerpunkt Sprachdidaktik)
5 LP: 2 LP Testat (s.o.) + 3 LP (benotet): HA
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