PULS
Foto: Matthias Friel
„Der Mensch ist, was er isst” – diesen zum Sprichwort gewordenen Satz schrieb Ludwig Feuerbach (Feuerbach 1850/1, 222) in seinem Kommentar zur Schrift des Physiologen Jakob Moleschott Lehre der Nahrungsmittel: Fur das Volk, in der erstmalig der unmittelbare Zusammenhang zwischen dem physiologischen Ernährungsprozess und dem körperlich-seelischen Wohlbefinden der Menschen erläutert wurde. Essen bzw. Nahrung definiert Feuerbach als den Anfang der Existenz schlechthin, indem er behauptet: „Erst im Essen erfüllt sich […] der hohle Begriff des Seins” (ebd.). Von der Tatsache, dass der Mensch essentiell durch Essen existiert und dies die im Vollsinne des Wortes substanzielle Wahrheit des Wesens seines leiblichen Seins ist, leitet er sowohl die zwischen dem Essen und dem Wesen des Menschen bestehende innere Verbindung, als auch die prägende Bedeutung der materiellen Lebensbedingungen für die menschliche Existenz, gesellschaftliche Entwicklung und Lebensqualität ab. Obwohl das Essen eine menschliche Universalie ist, weist es in der Lebenspraxis eine unglaubliche Vielfalt auf. Entsprechend dem jeweiligen soziokulturellen Code und der zugewiesenen Bedeutung ist das Essen mit hochgradig unterschiedlichen Wertesystemen verbunden. Anhand der Filme, in denen das Essen in der „Hauptrolle” auftritt, werden im Seminar die soziokulturellen Codes und die damit verbundenen interkulturellen Kommunikationsprozesse, Fragen der Identität und der Alterität sowie aktuelle Verschiebungen im interkulturellen Diskurs untersucht.
Die im Seminar vermittelten Methoden- und Schlüsselkompetenzen schaffen eine Voraussetzung für den Erwerb des Zusatzzertifikats für „Interkulturelle Kompetenz in Studium und Beruf”.
Weitere Informationen zum Erwerb des Zertifikats finden Sie unter: http://www.uni-potsdam.de/de/zessko/schluesselkompetenzen-studiumplus/zusatzzertifikate/interkulturelle-kompetenz.html
eine regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat
Zahl der LPs: 3 LP, benotet
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