PULS
Foto: Matthias Friel
In den letzten Jahrzehnten hat sich in den meisten etablierten Demokratien die Politics-Dimension des Politischen verändert. Am deutlichsten wird dies in den Parteiensystemen: Neue Parteien etablieren sich, ehemals dominante Parteien verlieren an Stärke, Fragmentierung und Volatilität nehmen zu, die Relevanz der verschiedenen Wettbewerbsdimensionen verschiebt sich, Polarisierungstendenzen nehmen ebenso zu wie neue Segmentierungen. Dieser auf Destabilisierung der Parteiensysteme und Dealignment fokussierten Sichtweise stehen Befunde gegenüber, die zugleich für ein Realignment sprechen. Darüber hinaus diskutieren wir den Bedeutungszuwachs des politischen Personals, eine Personalisierung der Politik.
Dieser Vielzahl von Transformationen will das Seminar nachgehen. Dazu werden wir uns in einem ersten Schritt einen Überblick über die vergleichende Parteiensystemanalyse, die Forschung zum elektoralen Wettbewerb und die Hintergründe der Ausgestaltung von Parteiensystemen verschaffen. Zweitens werden wir verschiedene Modi und Dimensionen des Parteiensystemwandels analysieren. Drittens gehen wir der Frage nach, ob eine generelle Destabilisierung von Parteiensystemen zu konstatieren ist, und diskutieren mögliche Implikationen für die Funktionsweise gegenwärtiger Demokratien, insbesondere für Responsivität, Repräsentation und politische Accountability.
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