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Foto: Matthias Friel

Martin Buber und der Chassidismus - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2021
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfristen 06.04.2021 - 10.05.2021

Belegung über PULS
06.04.2021 - 10.05.2021

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Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 14.04.2021 bis 21.07.2021  Online.Veranstaltung Prof. Dr. Jurewicz  
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Martin Bubers wirkmächtige Rezeption des osteuropäischen Chassidismus, mit dem er in seiner Kindheit in Lemberg in Berührung kam, bestimmt das populäre Bild dieser heterogenen jüdischen Frömmigkeitsbewegung bis heute. Buber glaubte im Chassidismus ein ‚authentisches‘ Judentum entdeckt und eine Antwort auf die spirituelle Leerstelle gefunden zu haben, wie er sie im Leben akkulturierter westeuropäischer Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts diagnostizierte. Im Verlauf seiner Beschäftigung mit dem geistigen Erbe der chassidischen Bewegung begriff Buber diese zunehmend als ein universelles Phänomen. Der Chassidismus sollte nicht nur die Lösung für die ‚Verwirrten‘ des jüdischen Volkes sein, sondern eine Antwort auf die Krise des modernen Menschen, dem die chassidischen Lehren zu einer neuen geistigen Heimat hätten werden können.
Ausgehend von einer Einführung in die Geschichte des Chassidismus werden wir Bubers themenrelevante autobiographische Aufzeichnungen und theoretische Überlegungen sowie seine Nacherzählungen der chassidischen Geschichten diskutieren. Essenziell für die Beschäftigung mit dem Thema sind die Dokumente der Kontroverse zwischen Buber und Gershom Scholem. Scholems scharfe Kritik an Bubers Aneignung des Chassidismus konstituierte eine für das moderne jüdische Denken besonders aufschlussreiche Intellektuellenkonstellation. Das Studium dieser Konstellation wird uns eine weitere, über den Chassidismus hinausgehende Perspektive auf die jüdische Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts eröffnen.
Literatur David Biale [u.a.]: Hasidism. A New History, Princeton/Oxford 2018.
Dominique Bourel: Martin Buber. Wie es heißt, ein Mensch zu sein. Biographie, Gütersloh 2017.
Karl Erich Grözinger: Jüdisches Denken. Theologie, Philosophie, Mystik, Bd. 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus, Frankfurt a.M./New York 2006.
Moshe Idel: Hasidism. Between Ecstasy and Magic, Albany 1995.
Israel Koren: The Mystery of the Earth. Mysticism and Hasidism in the Thought of Martin Buber, Boston 2010.
Paul Mendes-Flohr: Martin Buber: A Life of Faith and Dissent, New Haven/London 2019.
Susanne Talabardon: Chassidismus, Tübingen 2016.
Leistungsnachweis 3 LP (unbenotet): 1 Sitzungsprotokoll und 1 Quellenzusammenfassung
3 LP (benotet): Hausarbeit (13-15 S.)

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024