PULS
Foto: Matthias Friel
Westliche, liberale Demokratien werden zunehmend multikulturell. Damit einhergehend ergeben sich neue Problemstellungen für politische Gerechtigkeitstheorien, die damit konfrontiert sind, verschiedene Lebensweisen und Weltanschauungen gerecht zu repräsentieren, zu beachten und zu integrieren. In diesem Seminar werden wir zunächst unseren Blick darauf richten, welche Gruppen welche Ansprüche an liberale Staaten stellen. Wir werden ethnische und religiöse Minderheiten betrachten sowie deren Forderungen nach bestimmten Minderheitsrechten. Wir werden dann analysieren, inwiefern diese Forderungen gerechtfertigt sind und dabei auch fragen: Sind Minderheitenrechte eine Voraussetzung für Gleichheit oder untergraben sie diese? Kann es einen kulturell neutralen Staat geben und wie sähe dieser aus? Wie ist mit Gruppen umzugehen, die sich nur teilweise in die liberale Gesellschaft integrieren? Können individuelle Rechte und Gruppenrechte koexistieren oder stehen sie immer in Spannung miteinander? Zu diesen Fragen werden wir einige der klassischen Texte aus der Multikulturalismusdebatte lesen. Anschließend an jeden Theorieblock werden wir anhand eines praktischen Beispiels die Implikationen und Vor- und Nachteile der jeweiligen Theorien erarbeiten.
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