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Foto: Matthias Friel

Lektürekurs: Recht und Geschlecht - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 423221
SWS 2 Semester WiSe 2021/22
Einrichtung Sozialwissenschaften   Sprache deutsch
Belegungsfrist 01.10.2021 - 10.11.2021

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Do 10:00 bis 12:00 wöchentlich 28.10.2021 bis 17.02.2022  Online.Veranstaltung Prof. Dr. Apelt 23.12.2021: Akademische Weihnachtsferien
30.12.2021: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

Recht und seine Institiutionen nehmen für sich in Anspruch neutral, objektiv, unbefangen, rational und so auch richtig zu urteilen, das Recht geschlechterneutral wäre. Dies wird von der feministischen Rechtsforschung resp. den Legal Gender studies infrage gestellt. Kritisiert wird, dass Recht, die Rechtsprechung und die Rechtspraxis durch die (intersektionalen) Geschlechterverhältnisse geprägt sind und zugleich die Verhältnisse der intersektionalen Ungleichheit durch das Recht geprägt werden. Auf der anderen Seite ist auch für "die Anderen" die Anerkennung als Rechtssubjekt eine Errungenschaft und zugleich Voraussetzung für Kämpfe um mehr Gerechtigkeit" (Brown 2011, 456). Baer (2016, 211) wiederum sieht darin eine Versuchung, weil das Recht so viel verspricht. es gilt also - so Baer - Abstand zu halten, will man die Versprechungen enttarnen.

 

Das Seminar findet ONLINE statt.

 

Donnerstags 10.12 Uhr remote:

https://uni-potsdam.zoom.us/j/5990918413

Meeting-ID: 599 091 8413;

Kenncode: 89866399

 

 

Literatur

Die Literatur wird Ihnen über Moodle bereitgestellt. Dazu gehören:

Schweitzer, Doris (2018): Rechtssoziologie versus „Recht in der Soziologie“. In: Juridikum/2, 210-221.

Baer, Susanne (2004): Justitia ohne Augenbinde? Zur Kategorie Geschlecht in der Rechtswissenschaft. In: Koreuber, Mechthild/Ute Mager (Hg.): Recht und Geschlecht: Zwischen Gleichberechtigung, Gleichstellung und Differenz. Baden-Baden, 19-31.

Haraway, Donna (1988): Situated Knowledges: The Science Question in Feminism as a Site of Discourse on the Privilege of Partial Perspective. In: Feminist Studies, 14/3, 575-599

Brown, Wendy (2011): Die Paradoxien der Rechte ertragen. In: Menke, Christoph/Francesca Raimondi (Hg.): Die Revolution der Menschenrechte: grundlegende Texte zu einem neuen Begriff des Politischen. Berlin, 454-473.

Merry, Sally Engle (2003): Rights talk and the experience of law: implementing women’s human rights to protection from violence. In: Human Rights Quarterly, 25/2, 343–381.

Benhabib, Seyla (1989): Der verallgemeinerte und der konkrete Andere: Ansätze zu einer feministischen Moraltheorie. In: List, Elisabeth/Herlinde Suder (Hg.): Denkverhältnisse: Feminismus und Kritik. Frankfurt a. M., 454-487.

Holzleithner, Elisabeth (2015): Der Stoff, aus dem Konflikte sind. In: Sabine, Berghahn/Rostock Petra (Hg.): Der Kopftuchstreit als Schauplatz der Debatten zwischen Feminismus und Multikulturalismus: Eine Analyse entlang der Bedingungen für Autonomie. Bielefeld, 341-360.

Lembke, Ulrike/Doris Liebscher (2014): Postkategoriales Antidiskriminierungsrecht? – Oder: Wie kommen Konzepte der Intersektionalität in die Rechtsdogmatik? In: Apostolovski, Veronika u.a. (Hg.): Intersektionelle Benachteiligung und Diskriminierung: Soziale Realitäten und Rechtspraxis. Baden-Baden, 261-290.

Gruber, Aya (2009): Rape, Feminism, and the War on Crime. In: Washington Law Review/581.

Sußner, Petra (2020 a): Mit Recht gegen die Verhältnisse. Asylrechtlicher Schutz vor Heteronormativität. In: Zeitschrift für Menschenrechte, 14, 1, 61-86.

Cossman, Brenda (2019): Queering Queer Legal Studies: An Unreconstructed Ode to Eve Sedgwick (and Others). In: Critical Analysis of Law, 61/1

Leistungsnachweis

 

Seminaranforderungen:

- Lektüre der Texte und regelmäßige Teilnahme 

- Erstellen eines Lesetagebuchs (ca. 1 Seite pro Artikel für 10 Sitzungen) (auch in Stichpunkten möglich)

- Vorbereitung von Fragen/ Diskussionspunkten für eine Sitzung

 

Anforderungen der Modulprüfung:

Abgabe eines Sechszeilers zur Hausarbeit möglichst 3 Tage vor der letzten Sitzung

Abgabe einer Hausarbeit im Umfang von ca. 10- 15 Seiten, per Moodle • einzureichen bis eine Woche vor Beginn des neuen Semesters oder mündliche Prüfung

Lerninhalte
  1. Einführung, Arbeitsweise
  2. Zugänge zum Thema - Rechtsoziologie
  3. Kritische Rechtsforschung als Praxis
  4. zur wechselseitigen Bedeutung von Recht und Geschecht
  5. Donna Haraway – Das Privileg – nicht auf Recht angewiesen zu sein
  6. Wendy Brown – die Paradoxien des Rechts
  7. Sally Engle Merry: Right talks
  8. Seylka Benhabib und das Recht – die Anderen
  9. Elisabeth Holzleithner – Feminismus und Islam
  10. Doris Liebscher: postkategoriales Antidiskriminierungsrecht
  11. Aya Gruber: Sexuelle Gewalt, Feminismus und Rassismus
  12. Pera Sußner - Asyl und LGBTQ
  13. Queering Legal Gender studies
  14. Abschluss

 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024