Modul: Morphology

Inhalte:

• Schwerpunkt I: Kennenlernen morphologischer Phänomene aus den Bereichen Flexion und Komposition/Derivation in den Sprachen der Welt (z.B. Synkretismus, Deponenz, Allomorphie, kumulative/erweiterte Exponenz, Morphemabfolge, Skaleneffekte, morphologische Reflexe syntaktischer Operationen, Argumentrealisierung durch morphologische Prozesse, konkatenative vs. non-konkatenative Morphologie); Vermittlung von sprachübergreifenden Mustern und Parametern der Variabilität bei diesen Phänomenen;
• Schwerpunkt II: Vermittlung der Eigenschaften von sowie Vergleich von verschiedenen formalen Modelle der Morphologie (zu Flexion und Derivation), Modellierung morphologischer Phänomene in diesen Frameworks;
• Schwerpunkt III: Diskussion des Status und des Platzes der Morphologie in der Grammatik (Ist Morphologie ein eigenständiges Modul der Sprache oder ein Teil der Syntax? prä- vs. postsyntaktische Morphologie), Modellierung der Syntax-Morphologie-Schnittstelle (Ist die Quelle einer morphologischen Alternation syntaktisch oder rein morphophonologisch? Wie kann man das herausfinden?).

Qualifikationsziele:

Die Studierenden:

• erwerben Fachkompetenzen im Bereich der morphologischen Kernphänomene; diese können mit den bekannten Analyse- und Forschungsmethoden beschrieben werden;
• kennen den morphologischen Variationsraum in den Sprachen der Welt, können Parameter der Variation benennen und wissen, in welchen Sprachen/Sprachgruppen welche Muster auftreten;
• kennen Typen von formalen Ansätzen zur Modellierung dieser Phänomene und der Variabilität zwischen Sprachen;
• können Vor- und Nachteile dieser Modellierungen aufzeigen und offene Fragen benennen (und damit weitergehende Forschungsfragen generieren, z.B. für ihre Abschlussarbeiten);
• haben mindestens ein neues morphologisches Framework kennengelernt, das noch nicht aus dem Bachelor bekannt war, können ihnen bekannte Frameworks vergleichen;
• kennen Argumente für/gegen prä-/postsyntaktische Morphologie;
• können selbstständig testen, ob ein oberflächlich morphologisches Phänomen seine Quelle in der Syntax hat oder rein morphologisch ist;
• können linguistisch argumentieren;
• können grundlegende Ideen aus der Originalliteratur herausfiltern, zusammenfassen, kritisch hinterfragen und Voraussagen generieren;
• erweitern ihre Teamfähigkeit durch Gruppenarbeit (im Seminar oder Gruppenpräsentationen);
• professionalisieren ihre Präsentationstechniken (Vortragen / Erstellen von professionellen Handouts/Slides) und ihren Vortragsstil durch peer-review-Verfahren (gegenseitiges Bewerten der Präsentationen unter den Studierenden).

Die Lehrsprache des Moduls ist Englisch.

Eine Prüfung der folgenden Formen:

Hausarbeit, ca. 15 Seiten

Projektarbeit, ca. 8 Seiten inklusive Präsentation der Ergebnisse im Kurs (ca. 20 Minuten)

Moderation einer Seminarsitzung oder zwei Hausaufgaben (ca. 3 Seiten pro Hausaufgabe) oder eine Projektarbeit (ca. 6 Seiten)

Moderation einer Seminarsitzung oder zwei Hausaufgaben (ca. 3 Seiten pro Hausaufgabe) oder eine Projektarbeit (ca. 6 Seiten)

Praktikumsbestätigung und Praktikumsbericht im Umfang von max. 5 Seiten.

Alternativ zum Seminar II ist es den Studierenden optional möglich, ein individuelles forschungsbezogenes Praktikum im Bereich Morphologie im Umfang von 180 Arbeitsstunden zu absolvieren.

WiSe (Seminar II, Praktikum) und SoSe (Seminar I)

Das Bestehen des Moduls LIN-MS-010 wird dringend empfohlen.