Jump for page navigation or with accesskey and key 1. 
Jump to page content or with accesskey and key 2. 

Foto: Matthias Friel

Institutskolloquium - Single View

Type of Course Kolloquium Number
Hours per week in term 2 Term SoSe 2018
Department Institut für Philosophie   Language deutsch
Additional Links Kommentar
application periods 03.04.2018 - 20.05.2018

enrollment
03.04.2018 - 10.05.2018

enrollment
Gruppe 1:
     apply now / cancel application
    Day Time Frequency Duration Room Lecturer Canceled/rescheduled on Max. participants
show single terms
Kolloquium Di 16:00 to 18:00 14-täglich 10.04.2018 to 17.07.2018  N.N. Prof. Dr. Gunnarsson  
  Comment: Raum: 1.08.0.56
Description

Im Institutskolloquium werden Fachvorträge zu verschiedenen Themen der Philosophie gehalten. Anschließend wird der Vortrag kritisch diskutiert. Eine Übersicht über die Themen der Vorträge wird spätestens zu Beginn der Vorlesungszeit vorliegen.

10. April 2018
Christoph Schulte (Universität Potsdam)
Messianismus ohne Messias.
Das Messianische im Denken der jüdischen Linken zwischen Cohen und Derrida

Abstract:

Der Messias, welcher das Los des jüdischen Volkes zum Besseren wendet oder gar die Weltgeschichte beendet, gehörte seit der Antike zu den wichtigsten Vorstellungen im Judentum. Der jüdische Messianismus ändert sich jedoch im 19. und 20. Jahrhundert bei liberalen Rabbinern, bei jüdischen Sozialisten und bei Zionisten grundlegend. Denn diese berufen sich auf das Messianische, auf die Machbarkeit und Veränderlichkeit der Geschichte, aber sie sehen vom Kommen des Messias als Person ganz ab. Seither gehört der Messianismus ohne Messias zur Signatur der jüdischen Moderne. Für jüdische Links-Intellektuelle des 20. Jahrhunderts wie Hermann Cohen, Ernst Bloch, Benjamin, Adorno, Levinas oder Derrida ist das Messianische eine Chiffre für die Veränderlichkeit von Welt und Geschichte, zugleich auch wichtiger Bestandteil ihres Selbstverständnisses als Juden.

24. April 2018
Hans-Joachim Petsche (Universität Potsdam)
Von Sisyphos und der Kunst zu Leben - Dialektik und Selbstorganisation

Abstract:
Geht man der Bedeutung von Zyklizität und Rhythmus in der Philosophie nach, stellt man schnell fest, dass zwar der Thematik des Rhythmus seit der Antike große Bedeutung, insbesondere in Musik, Dichtung und Tanz zugemessen (siehe etwa HWPh), Zyklizität aber fast gar nicht thematisiert wird und daher auch als Begriff in Philosophischen Wörterbüchern nicht präsent ist. Zwar tauchen, insbesondere bei der Stoa "Kreistheorien" auf, aber ähnlich wie beim Begriff der Grenze wird bei der Erörterung von Phänomenen der Zyklizität größtenteils an der Oberfläche des Phänomens verblieben. Dies ist ein guter Grund, sich philosophisch auf den Begriff der Zyklizität zu konzentrieren. Im Rückwärtsgang wird, ausgehend von Camus "Mythos des Sisyphos" und Nietzsches "Zarathustra" bis hin zu La Mettries "Der Mensch eine Maschine" die existentielle Bedeutung der "Wiederkehr" erörtert, gleichwohl aber ein erster Hauch von philosophischem Vorverständnis der Chronobiologie entdeckt, der ein Begreifen des Menschen als multioszillatorisches System präformiert.
In einem zweiten Anlauf wird, ausgehend von Hegels Verständnis der Objektivität der Subjektivität in der "Wissenschaft der Logik" ein evolutionärer Zugriff auf den Begriff der Zyklizität aufgespürt, der über Mechanismus und Chemismus bei Hegel fast zu einem spekulativen Ansatz der Chemie geführt, und damit Manfred Eigens Hyperzyklentheorie vorgegriffen hätte.
Die Beschränktheiten Hegels können begrifflich gebrochen werden an dem Denkeinsatz von Deleuze in "Differenz und Wiederholung", ausgearbeiteter jedoch im (gemeinsam mit Guattari entworfenen) "Rhizom". Der "Evolutionsdeterminismus" Hegels wird in den Konzepten asignifikanter Brüche, aparalleler Evolution und rhizomatischer Vielheiten pluralisiert. Es findet sich eine große Nähe des rhizomatischen Ansatzes zur Theorie der neuronalen Netze.
Wer könnte den Reigen der Reflexion zu Zyklizität besser abrunden als Alfred North Whitehead. Um den Rahmen nicht zu sprengen, wird kurz auf seine kleine Schrift "Die Funktion der Vernunft" eingegangen, die im gleichen Jahr wie sein Hauptwerk "Prozess und Realität" entstand. Prozessphilosophisch orientiert zieht Whitehead einen "organismischen" Ansatz im kosmologischen Verständnis von Welt durch, der teleologisch Anarchie und Ordnung in einer sich reproduktiv erweiternden "Vernunft" zusammenschließt und in dessen Offenheit die Kunst zu leben sich zu bewähren hat.

08. Mai 2018
Matthias Schloßberger (Humboldt-Universität zu Berlin)
Realität und Widerstand

22. Mai 2018
Dean Moyar (John Hopkins University)
The Proximity of Philosophy to Religion: Hegel’s Evaluative Reason

Abstract:
In this paper I examine Hegel’s metaphilosophy through looking at his views on philosophy’s relation to religion and to ethical life, and I make a case for the relevance of Hegel’s views to the present historical moment. I consider his formulation of a gateway problem according to which one needs to have some sense for religion in order to become interested in philosophy. I argue that ethical issues can also – by Hegel’s own lights – serve this gateway function because there are problems within morality and ethical life that raise philosophical questions for agents themselves. I further argue, somewhat against Hegel’s own self-understanding, that philosophy can take over the role that religion has played in supporting ethical life. I claim that the decisive point is to appreciate the evaluative character of Hegelian reason.

05. Juni 2018, Raum 1.08.0.59
Richard Shusterman (Florida Atlantic University)
Ethics and Aesthetics:
From Pragmatism to Somaesthetics and the Philosopher Without Words

Abstract:
Ethics and aesthetics tend to be sharply distinguished and frequently opposed as rival realms of value. My lecture seeks to ease this theoretical tension in two principal ways. First, through a genealogical analysis of the complexity of our concepts of ethics and aesthetics, I argue that, in some of their conceptions, they display considerable convergence. Here I appeal both to classical Western and Asian theories of ethics and aesthetics. Second, I show how ethics and aesthetics notions converge in the pragmatist, somaesthetic notion of a philosophical art of living in which the soma is not only the medium of life but also our essential medium of self-knowledge and self-cultivation. Finally, I explore how somaesthetically inspired performance art can contribute to this critical work on the self by considering the case of the Man in Gold, the philosopher without words, who challenges some conventional limits of personal identity and of philosophy as an essentially linguistic enterprise.

19. Juni 2018, Raum 1.08.0.59
Matthew Congdon (Vanderbilt University)

Creative Resentments: The Role of Emotions in Moral Change

Abstract:

This paper explores the role of emotions in moral change by considering the specific case of resentment, or morally-charged anger. Resentment is sometimes portrayed as an essentially “backwards-looking” or “reactive” emotion, in the sense that it responds to the perceived violation of norms already endorsed by the agent. I criticize this picture and I defend an alternative “articulation model of emotion,” according to which emotions like resentment can involve cognitively complex processes of working through the meaning of experiences of wrongdoing, in ways that give rise to genuinely new normative commitments. I develop this through critical comparison with Martha Nussbaum’s cognitive-evaluative theory of emotion and by drawing from Charles Taylor’s notion of articulation.

03. Juli 2018
Thomas Brückner (Universität Potsdam)
Über die Seele

Abstract:
In dem Vortrag wird aus drei verschiedenen Perspektiven der Versuch einer Annäherung an das Thema „Seele” unternommen. Im ersten Schritt werden die Charakterisierungen der Vorsokratiker sowie von Platon und Aristoteles vorgestellt. Hierbei wird ein besonderer Akzent auf die hylemorphistische Konzeption des Aristoteles gelegt. Im zweiten Schritt wird die Beschreibung durch das Christentum vorgestellt. Hierzu werden Aussagen aus dem Alten und Neuen Testament sowie Aussagen aus der Kirchenlehre herangezogen. Im dritten Schritt wird schließlich gezeigt, wie in der modernen Neurowissenschaft der Versuch erfolgt, die Persönlichkeit und somit auch die Seele zu weiten Teilen auf biologische und biochemische Zusammenhänge zurückzuführen.
Als ein Ergebnis wird sich zeigen, dass die Konzeption des Aristoteles nicht nur für das Christentum maßgeblich ist, sondern dass sie auch eine angemessene Berücksichtigung der Ergebnisse der aktuellen Neurowissenschaften bei der Thematisierung der Seele ermöglicht.

17. Juli 2018, 18.00 – 20.00
Stefán Snævarr (HØgskolen i Lillehammer)

Philosophy and Literature: The No Gap Theory

Abstract:

There is no gap between philosophy and imaginative literature, however different they might be in several respects. The concept of philosophy and that of imaginative literature are both essentially contested and hardly definable. Neither philosophy nor imaginative literature are without cognitive value, nevertheless neither shows clear-cut signs of cognitive progress. They share the ability of pointing towards new possible modes of thinking and feeling, not least through the posing of new questions. Now, sentences in literary works do not necessarily have truth values, but it is not given that philosophical sentences have by necessity such values. If philosophical problems are unsolvable, then philosophical sentences do not possess truth values. Furthermore, without fictional narratives, there would not be much imaginative literature or philosophy, even hard-nosed analytical philosophers use such tales for all they are worth. Finally, both important philosophical works and those of imaginative literature tend to have distinct, unique qualities. In contrast to works in natural science were the papers tend to be without uniqueness. Leading philosophers and writers of imaginative literature have their own style and distinct set of views, while natural scientists take to a much larger degree part in collective endeavor.

Erwerb von Leistungspunkte: Essay oder Protokoll zum Thema eines der Vorträge.
Abgabetermin: 23. Juli 2018



Certificates

Erwerb von Leistungspunkte: Essay oder Protokoll zum Thema eines der Vorträge.
Abgabetermin: 23. Juli 2018


Structure Tree
Lecture not found in this Term. Lecture is in Term SoSe 2018 , Currentterm: SoSe 2024