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Foto: Matthias Friel

Didaktik, Neologie, Satire – Friedrich Nicolais „Sebaldus Nothanker“ im Kontext seiner Zeit - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2018
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 03.04.2018 - 10.05.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Di 14:00 bis 16:00 wöchentlich 10.04.2018 bis 17.07.2018  1.09.2.05     50
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Der Aufklärer, Verleger und Kritiker Friedrich Nicolais war eine zentrale Figur des öffentlichen Lebens im 18. Jahrhundert, an der sich die Geister schieden. Frieder von Ammon bringt es passend auf den Punkt: „Ob als Subjekt oder Objekt, als Opfer, als Täter, als Anstifter, Drahtzieher, Trittbrettfahrer, Wortführer oder Zaungast – Nicolai war immer dabei.“ Seine kritische Tätigkeit erstreckte sich u.a. auf die Herausgabe der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek“, einem der wichtigsten Rezensionsmedien im 18. Jahrhundert, der „Briefe die neuste Litteratur betreffend“ (gemeinsam mit Lessing) sowie zahlreichen satirischen Romanen – darunter der in drei Bänden veröffentlichte Episodenroman "Leben und Meinungen des Herrn Magisters Sebaldus Nothanker" (1773-76).
Der Roman war ein Bestseller seiner Zeit, wurde jedoch aufgrund seiner kritisch-didaktischen Anlage keineswegs nur positiv aufgenommen. Das „‚Manifest‘ der Berliner Aufklärung“ (Knut Kiesant) erhielt zwar wenig überraschend Lob von (spät-)aufklärerischer Seite (Arriergarde), kassierte jedoch aus der Ecke der literarischen Avantgarde (Empfindsamkeit, Sturm und Drang), um es diplomatisch zu formulieren, weniger enthusiastische Kritiken. Zu unterschiedlich waren die Poetologien mittlerweile, als dass ein didaktischer Roman den Geschmack aller Kunstrichter treffen konnte.
In dem Seminar folgen wir dem Protagonisten Sebaldus Nothanker auf seinen zahlreichen Fährnissen und Abenteuern, die ihn immer wieder in (scheinbar) aussichtlose Situationen bringen. Anhand der von Nicolai entworfenen Szenen werden wir uns anschauen, wie die Poetologie der Aufklärung funktioniert sowie auf welche Weise Nicolai seine Zeitgenossen kritisiert. Dabei diskutieren wir zentrale Diskurse des 18. Jahrhunderts mit einem besonderen Augenmerk auf die zahlreichen Anspielungen auf zeitgenössische Fragen aus Religion, Ökonomie und Philosophie.
Literatur Friedrich Nicolai: Leben und Meinungen des Herrn Magisters Sebaldus Nothanker. Mit 16 Kupferstichen von Daniel Chodowiecki. Mit Nachworten von Harry Timmermann und Norbert Miller. Frankfurt a. M. u. Berlin 1986.
Knut Kiesant: Sebaldus Nothanker - ein Manifest der Berliner Aufklärung. In: Stefanie Stockhorst (Hg.): Friedrich Nicolai im Kontext der kritischen Kultur der Aufklärung. Göttingen 2013 (Schriften des Frühneuzeitzentrums Potsdam Bd. 2), S. 75-94.

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