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Foto: Matthias Friel
Für Nachzügler: In der zweiten Semesterwoche findet der Kurs am Montag den 16.04. um 16 Uhr im Hinterzimmer von Raum 3.22 statt. Beachtet, dass der Kurs auch für WPB - Grammatiken einzelner Sprachen belegbar ist, aber halt bloß per Liste.
Die Sprachen der uralischen (= finno-ugrischen + samoyedischen) Sprachfamilie weisen eine Vielzahl syntaktischer und morphologischer Phänomene auf, die den vielerforschten Sprachen Europas fremd sind. Zu diesen im Kurs zu besprechenden Phänomen zählen (u.a.) die Verwendung von Negationsverben (anstatt Negationspartikeln), das große Inventar nicht-finiter Verbformen, das reiche Kasussystem, die Syntax und Semantik von Possessivsuffixen, Wortstellungsvariation und -variabilität, und der agglutinierende Sprachbau im allgemeinen. Durch das Kennenlernen dieser Phänomene werden Kenntnisse in der Typologie und syntaktischen Diversität der Sprachen der Welt vermittelt. Doch es bleibt nicht beim bloß deskriptiven Kennenlernen der Phänomene, sie werden auch noch formal zu analysieren versucht. Auf Grundlage dieser Analysen werdet ihr dann selber tätig werden um neue Sachen über uralische Sprachen feldforschend herauszufinden, wobei sich natürlich die drei größten Sprachen, Estnisch, Finnisch und Ungarisch, am einfachsten dafür eignen. Die Feldforschungsarbeit wird im Kurs vorbereitet und ausgewertet, und bei geringer Teilnehmendenzahl würde ich auch einfach entsprechende native speaker einladen. Aufgrund des Feldforschungsanteils kann dieser Kurs für 'Empirische Methoden' angerechnet werden. Auch sonst werdet ihr im Kurs vieles selber aktiv und ergebnisoffen herausfinden, zusammenstellen und analysieren.Der Leistungsnachweis wird in einer Projektarbeit + Protokoll (= nicht eine schriftliche Hausarbeit) bestehen. Das Projekt besteht im Ausweiten der auf Wikipedia verfügbaren Informationen zu weniger dokumentierten uralischen Sprachen.
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