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Foto: Matthias Friel
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".Tutor: Roy Ralf Stietzel
Die Frage, was Pragmatismus ist, steht im Raum seit der Pragmatismus begründet wurde. In einem Brief musste selbst Peirce seinen guten Freund James fragen, wer von ihnen beiden eigentlich den Pragmatismus begründet hat. Spätestens als Peirce sich in „Was ist Pragmatismus?“ von James‘ Pragmatismus abgrenzte, stand diese Frage im Raum. Für den Einen bezeichnet Pragmatismus nur eine Methode zur Klärung von Begriffen und Aussagen. Für den Anderen ist es nur eine Methode zum Bestimmen des Wahrheitswertes einer Aussage. Andererseits gab es auch Autoren_innen, wie Hilary Putnam, die im Pragmatismus nicht nur eine Methode, sondern eine Theorie sahen. Jedoch blieb es umstritten, um welche Art von Theorie es sich beim Pragmatismus handeln soll. Die vielen Methoden und Theorien, die man dem Pragmatismus zuschreiben kann, führten Autoren_innen wie Jean Wahl zu der Behauptung, es handle sich beim Pragmatismus um eine Weltanschauung, die alle diese Methoden und Theorien ermöglicht. Leider konnte bis heute keine Weltanschauung gefunden werden, die wirklich alle Methoden und Theorien, die den Pragmatisten_innen zugesprochen wurden, beinhalten kann. Was wiederum andere Autoren_innen wie John Dewey veranlasste im Pragmatismus eher eine Geisteshaltung zu sehen, die es Menschen mit verschiedenen Weltanschauungen ermöglichen soll einen gemeinsamen Diskurs zu führen. Dann müsste aber bestimmt werden, wie diese Geisteshaltung denn aussehen soll, was uns zu der Frage zurückführt: Was ist Pragmatismus? Im Vordergrund des Seminars steht die Vermittlung der Methoden, mit denen man eine eigene Antwort auf solche komplexen Fragen finden kann. Dazu werden wir uns mit Texten von Charles Sander Peirce und William James auseinandersetzen, die als „Geburtsurkunden“ des Pragmatismus betrachtet werden, da sie das Wort „Pragmatismus“ in die Philosophie gebracht haben. Im Fokus steht also die analytische und kritische Auseinandersetzung mit diesen Texten im Rahmen einer Diskussion, sowie die Formulierung eigener und fremder Standpunkte. Als Leistung werden vor allem schriftliche Arbeiten in Form von Protokollen, Exzerpten, Konspekten, Portfolios und Essays angeboten, aber auch Referate sind möglich. Zum Erbringen der Leistung zählt aber auch die regelmäßige und aktive Mitarbeit, es wird aber keine Anwesenheitslisten geben. Selbstverständlich werden im Seminar auch grundlegende Techniken zum Erstellen solcher schriftlichen Arbeiten, zum philosophischen Lesen und viele andere Grundlagen der Philosophie vermittelt.
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