PULS
Foto: Matthias Friel
Der „Adel des Geistes“ hatte lange dem „Adel der Geburt“ skeptisch gegenübergestanden, sodass zu den Besonderheiten der deutschen und europäischen Adelskultur die bewußte Distanz zu den „bürgerlichen“ Institutionen der höheren Bildung – den städtischen Lateinschulen und Universitäten – gehörte. Für die nur zögerlich die Universitäten besuchenden Adligen entstanden dagegen im Laufe des späteren 16. Jahrhunderts eigene Bildungsanstalten. Mit den Institutionen der Ritterakademien – und deren auf moderne Sprachen, höfische und militärische Wissen ausgerichtete Lehrprogramme – und später der explizit auf militärische Tätigkeit ausgerichteten Kadettenanstalten sowie der Praxis der europaweiten Kavalierstouren (Grand Tour) konnte der Adel dennoch in vielfältiger Weise an der wissenskulturellen Dynamik der frühneuzeitlichen Gesellschaft partizipieren. Im Seminar sollen gerade diese Formen von spezifischer adliger Bildungskultur untersucht werden.
Wird im Seminar genannt.
Sprechstunde:
Montag 11–12 Uhr (Raum 1.11.1Z26)
regelmäßige, aktive Teilnahme; Präsentation (keine Referate!); Paper; Hausarbeit
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