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Foto: Matthias Friel
Man kann die folgende Beobachtung machen: Leitunterscheidungen der Biblischen Theologie wie: Schöpfer:Schöpfung, Gott:Götzen, Israel:Völker usw. werden im Laufe der Geschichte von philosophischen Leitunterscheidungen ersetzt: wie Sein:Nichts, Ursache:Wirkung, Transzendenz:Immanenz, Einer:Viele, Monotheismus:Polytheismus usw., die mit ihnen ursprünglich weder sinnverwandt noch deckungsgleich sind. Daher stellte sich immer die Frage nach der Legitimität solcher Überschreibungen: Sind es Vertiefungen oder Verfremdungen? Handelt es sich um die gleiche Wahrheit in verschiedenen Sprachen, oder um ganz verschiedene Sprachspiele? Die rabbinische Theologie, die von der bleibenden Aktualität der Tora ausgeht, hat theologische „Neuerungen“ in der Regel akzeptiert oder sogar ermutigt. Das wollen wir in der Vorlesung insbesondere an der philosophischen Adaptation des bibeltheologischen Vokabulars bei anerkannten rabbinischen Autoritäten wie R. Saadja Gaon und R. Moses Maimonides zeigen.
Die Vorlesung eignet sich als Einführung in die Jüdische Philosophie und Theologie.
Einen qualifizierten Leistungsnachweis kann am Ende der Vorlesung mit einer Klausur erworben werden.
Quellen:
Literatur:
Grözinger, K. E.: Jüdisches Denken. Theologie, Philosophie und Mystik, Bd. 1 (Vom Gott Abrahams zum Gott des Aristoteles), Frankfurt/ M 2004.
Efros, Israel: Philosophical Terms in the Moreh Nebukim New York 1924
Klatzkin, Jacob: Thesaurus Philosophicus Linguae Hebraicae (EA, Berlin 1926 ff.), Nachdruck, 4. Tl, New York 1968.
Benjamin Katz-Biletzky: Wörterbuch Deutsch-Hebräisch. Philosophische, wissenschaftliche und technische Termini, Hamburg 2003.
Lammer, Andreas; Kretz, Raphael (Hg.) Online Dictionary of Arabic Philosophical Terms, http://www.arabic-philosophy.com/dict/
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