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Foto: Matthias Friel

Xenophon, Ephesiaka - Einzelansicht

Veranstaltungsart Übung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2019
Einrichtung Zessko - Sprachen   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfristen 01.04.2019 - 20.05.2019

Belegung über PULS
01.04.2019 - 10.05.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Übung Fr 18:00 bis 20:00 wöchentlich 12.04.2019 bis 19.07.2019  1.19.4.22 Altmeyer 19.04.2019: Karfreitag 30
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Über Xenophon den Verfasser der Ephesiaka, wissen wir so gut wie nichts. Nach der Suda, einem byzantinischen Lexikon aus dem 10 Jh., stammt er aus Ephesos und ist Verfasser mehrerer Werke, darunter der vorliegende Roman. Allerdings gibt die Suda für diesen zehn Bücher an, was die Vermutung nahe legt, dass die uns vorliegende Fassung ein Exzerpt ist. Um 200 Chr. dürften die Ephesiaka entstanden sein, nach dem Ende der Regierungszeit Trajans (reg. 98-117 n. Chr.) und vor der Zerstörung des Artemistempels in Ephesos durch die Goten im Jahre 263 n. Chr. Wovon handeln sie?
Das Werk ist eine Mischung aus Abenteuer- und Liebesroman. Gleich nach ihrer Hochzeit werden Habrokomes und Anthia, die Hauptpersonen des Romans, getrennt und finden sich erst nach vielen Abenteuern wieder: Aufgrund ihrer Sprödigkeit und Enthaltsamkeit fordern sie den Zorn des Eros heraus daher ist er der Verursacher aller ihrer Leiden und verfolgt sie bis an das gute Ende der Geschichte. — Die Hauptpersonen bestehen alle Bewährungsproben ihrer gegenseitigen Treue und Zuneigung. Sie werden dabei von zahlreichen Göttern unterstützt. Die Handlung als solche ist dürftig. Das Werk besteht aus einer Fülle von Szenen und Episoden, die den Leser zu unterhalten vermögen. Die Leistung des Autors besteht wahrscheinlich nur in der Verknüpfung, nicht in der Erfindung der Szenen und Episoden.
Der griechische Roman ist uns nur in wenigen Beispielen - wie den Aithiopika von Heliodor, Leukippe und Kleitophon von Achilleus Tatios, Daphnis und Chloe von Longos (alle 3. Jh. n. Chr.) und Chaireas und Kallirrhoe von Chariton (1. od. 2. Jh. n. Chr.) - bekannt. Es gibt thematische viele Übereinstimmungen zwischen Xenophon einerseits und Chariton und Heliodor andererseits.
Mögen die Ephesiaka auch kein Meisterwerk des kleinen Genres sein, ihre Nachwirkung, zusammen mit der anderer Repräsentanten der Gattung, auf den europäischen Liebes- und Abenteuerroman und ihre Bedeutung für die Neigung zum Exotismus in der europäischen Literatur sollte nicht unterschätzt werden. Die Ephesiaka nehmen auch typische Merkmale des neuzeitlichen Abenteuerfilms, der Comicliteratur und des Zeichentrickfilms vorweg.
Teilnahmevoraussetzungen:
Modul 730: Graecum
Modul LGPG: LÜ - Graecum oder äquivalente Leistung PS - Modul EMG
Modul LAG: Module LGPG und LGDG
Modul BM-LWG: Modul EG
Modul BM-LG: empfohlen werden Sprachkenntnisse nach § 8
Modul AM-LWG: empfohlen wird der Abschluß von BM-LWG


Literatur Ausgaben und Übersetzungen: G. Dalmeyda, Paris 1926 (gr.-frz.). A. D. Papanikolaou, Leipzig 1973. G. A. Bürger, 1775. B. Kytzler, Die Waffen des Eros oder Anthia und Habrokomas, Berlin 1968. F. Stoessl, Antike Erzähler, 1947.
Literatur:
F. Altheim, Roman und Dekadenz, Tübingen 1951. H. Gärtner, Xenophon von Ephesos, in: RE 9 A 2, 2055 ff. R. Helm, Der antike Roman, Göttingen 1956. N. Holzberg, Der antike Roman. Eine Einführung, München/Zürich 1986. K. Kerenyi, Die griechisch-orientalische Romanliteratur in religionsgeschichtlicher Beleuchtung, Darmstadt 1962. A. Lesky, GL, 964f. R. Merkelbach: Roman und Mysterium in der Antike, München 1962. E. Rohde, Der griechische Roman und seine Vorläufer, Leipzig 1914, Nachdr. Darmstadt 1960), 409-435 (mit ausführlicher Inhaltsangabe). H.-J. Ruland, Xenophons Ephesiaka als Erstlektüre, in: AU 28, 6, 1985, 87-92. E. Schwartz, Fünf Vorträge über den griechischen Roman, Berlin 1943. J. N. 0 Sullivan, Xenophon of Ephesus. His Compositional Technique and the Birth of the Novel, Berlin 1995.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024