PULS
Foto: Matthias Friel
Das Seminar befasst sich mit dem Konzept des "settler colonialism", das eine spezifische Herrschaftsform bezeichnet, die im Verhältnis von neu ankommenden Siedlern und einheimischer Bevölkerung zum Ausdruck kommt. Siedlergesellschaften - der deutsche Begriff ist unzureichend und unbefriedigend - sind daher immer Gesellschafts- und Herrschaftsformen, in denen koloniale Verhaltensweisen, Mentalitätsmuster und Gewaltformen kennzeichnend sind, obwohl "settler colonialism" und klassischer Kolonialismus auch klar voneinander unterschieden werden müssen. Es wird deshalb darum gehen, zentrale Aspekte von "settler colonialism" zu analysieren und zu diskutieren, welche Konsequenzen mit Versuchen einhergegangen sind und einhergehen, europäische Welten jenseits Europas zu schaffen.
Gegenstand des Seminars ist zunächst das Konzept selbst und die Frage nach der Funktionsweise und den Voraussetzungen des "settler colonialism". Es geht dann aber auch um die Konsequenzen, denn für die jeweilige einheimische Bevölkerung bedeutet "settler colonialism" immer Entrechtung, die Vorenthaltung von Menschen- und Bürgerrechten sowie ethnische Säuberung und drohender Genozid.
Das Seminar ist für MA- und BA-Studierende geöffnet. Für Letztere allerdings erst ab dem 4. Semester.
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