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Foto: Matthias Friel

Strategien gegen Antisemitismus und Diskriminierung im Bildungswesen - Studien, Reflexionen, Handlungsempfehlungen - Einzelansicht

Veranstaltungsart Blockseminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2023
Einrichtung Zessko - StudiumPlus   Sprache deutsch
Belegungsfrist 03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Blockseminar -  bis  Einzeltermin am   N.N. (extern)   20
  Bemerkung: Präsenzveranstaltung in Räumen des Kompetenzzentrums in Berlin
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Kommentar

 

Modul I: Aktuelle Studien und Orientierung im Feld (10h)

 

Antisemitismus der Gegenwartsgesellschaft äußert sich in vielfältigen Formen, von stereotypisierenden Darstellungen von Juden und Jüdinnen bis zu verbaler und physischer Gewalt. Dominant sind in der gegenwärtigen Antisemitismusforschung aber nach wie vor Ansätze aus der Vorurteilsforschung, die Antisemitismus als ein individuelles Einstellungsmuster konzeptualisieren. Allzu häufig fehlen in der Forschung auch die Erfahrungen und Einschätzungen von Jüdinnen und Juden, aber auch Deutungen und Umgangsweisen von Lehrkräften wurden bislang wenig erforscht. Erst in den letzten Jahren fanden diese Perspektiven vermehrt Eingang in die Antisemitismusforschung. Die gerade veröffentlichte Studie zum Thema „Antisemitismus im Kontext Schule – Deutungen und Umgangsweisen von Lehrer*innen an Berliner Schulen“ vom Kompetenzzentrum (Chernivsky/ Lorenz 2020) befasst sich mit der Frage, wie Antisemitismus an Schulen in Erscheinung tritt und durch Lehrer*innen sowie Schulleitungen wahrgenommen, eingeordnet und bearbeitet wird. Eine weitere Studie (Chernivsky / Lorenz / Schweitzer 2020; vgl. Bernstein 2018 u. 2020) befasst sich mit Perspektiven auf Antisemitismus von Jüdinnen*Juden im jungen Erwachsenenalter sowie in den Familien. Das erste Modul gibt einen Überblick über die gegenwärtige Forschungslandschaft und thematisiert Leerstellen in der Erfassung jüdischer Perspektiven auf Antisemitismus anhand der Auseinandersetzung mit aktuellen Studien aus der Antisemitismusforschung.

 

Modul II: Pädagogisches Handeln im Umgang mit Antisemitismus (10 h)

Antisemitismus tritt als gewaltförmige Struktur in der gesamten Gesellschaft zu Tage und manifestiert sich als solche tagtäglich in unterschiedlichen Erscheinungsformen. In der Schule, so zeigen es aktuelle Studien (vgl. Chernivsky/ Lorenz/ Schweitzer 2020; vgl. Bernstein 2018 u. 2020) offenbart sich Antisemitismus als systemische Herausforderung und bleibt dennoch oftmals unbearbeitet. Ein professioneller Umgang im pädagogischen Feld muss daher mehr umfassen als eine schüler*innenzentrierte Problematisierung. Leitend für das pädagogische Handeln im Umgang mit Antisemitismus sollte vielmehr ein selbstreflexiver Zugang sein, der stets die Perspektive Betroffener miteinbezieht. Ein solches Verständnis von Antisemitismus umfasst eine Reflexion der eigenen Involviertheit ebenso, wie die der gesellschaftsstrukturierenden Funktionsweise des Antisemitismus.

Das eintägige Modul bietet den Seminar-Teilnehmer*innen die Möglichkeit, dominanzgesellschaftliche Perspektiven auf Antisemitismus zu dekonstruieren, um derart andere Handlungsmöglichkeiten im pädagogischen Raum zu eröffnen.

 

Modul III: Intervention und Schulentwicklung (10 h)

Der Umgang mit systemischem Antisemitismus an der Schule muss aufgrund seiner partikularen Funktionen und Wirkungen für und in einer postnationalsozialistischen und post-Shoah Gesellschaft phänomenspezifisch reflektiert und eingeübt werden. Gesellschaftliche Traditionslinien wie etwa die Dethematisierung und Distanzierung von Antisemitismus als Herausforderung der Gegenwart entfalten sich auch in der Schule und stehen wirksamen Interventionen von Lehrkräften häufig im Wege. Als sozialer Raum ist Schule aber auch in andere Differenz- und Dominanzverhältnisse eingebettet. Neben antisemitischen gehören auch Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung auch dort zum Alltag. Hier besteht u.a. ein Widerspruch zu zahlreichen menschen- und kinderrechtlichen Verpflichtungen, die auch Teil vieler Schulgesetze sind und nicht zuletzt zu den pädagogischen und moralischen Ansprüchen, denen sich Lehrkräfte und Schulleitungen verschrieben haben. Antisemitismus- Rassismus- und Diskriminierungskritik müssen sich in Schulentwicklungsprozessen abbilden, um strukturelle Ungleichheit abzubauen und die demokratische Teilhabe aller innerhalb des Systems Schule Beteiligten, allen voran Schüler*innen, zu ermöglichen.

 

 

 

Bemerkung

Termine:

  • Fr., den 02.06., von 10.00 bis 16.30 Uhr
  • Mi., den 14.06., von 10.00 bis 16.30 Uhr
  • Do., den 22.06., von 10.00 bis 16.30 Uhr

Ort (Berlin):

 

Voraussetzungen

Voraussetzung: Aktive Teilnahme an allen Teilen der Blockveranstaltung.

Referate

 

Leistungsnachweis

Zahl der LPs:

3 LP, unbenotet

 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024