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Foto: Matthias Friel

Genderkritische und feministische Lesarten osteuropäischer Literaturen und Kulturen - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2023
Einrichtung Institut für Slavistik   Sprache deutsch
Belegungsfrist 03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 16:00 bis 18:00 wöchentlich 17.04.2023 bis 24.07.2023  1.22.0.37 Hückmann  
Kommentar

Weibliche und queere Stimmen schafften es in osteuropäischen Literaturen oft nicht in den Kanon „großer Literatur“. Einzelne Namen wie Anna Achmatova, Marina Cvetaeva oder Lesja Ukraijnka ragen hervor. Quantitativ bleiben weibliche Stimmen dennoch weit hinter der Fülle an begabten und vor allem bewunderten männlichen Autoren zurück. Wie können wir uns dies erklären?

In diesem Seminar gilt es, die männliche, heterosexuelle, (post-)koloniale Zeichnung des russischen literarischen Kanons herauszuarbeiten und zu hinterfragen. Wir beschäftigen uns (hauptsächlich) mit Autorinnen und Künstlerinnen aus Russland, Belarus und der Ukraine des 19. bis zum 21. Jahrhunderts.
Inwiefern präg(t)en die persönlichen, politischen und kulturellen Lebensumstände das Schreiben dieser Personen? Kann man beim Lesen von Texten von Frauen von einem „weiblichen Schreiben“ ausgehen? Sind bestimmte, in der Literatur dargestellten Ideale genderspezifisch? Mithilfe von genderkritischen und feministischen Konzepten von TheoretikerInnen wie z.B. Raewyn Connell, Kimberlé Crenshaw und Judith Butler sowie LiteraturwissenschaftlerInnen wie z.B. Silvia Bovenschen, Barbara Heldt und Diana Greene erarbeiten wir uns Lesarten, die den Komplex Gender in den Blick nehmen. Zuletzt analysieren wir die Selbstdarstellung der „maskulinisierten“ Macht Putins und wenden uns schließlich zeitgenössischen AutorInnen und aktivistischen KünstlerInnen aus Russland, Belarus und der Ukraine zu. Hier interessieren uns ihre feministischen, postkolonialen und queeren Selbstverständnisse und wie diese in Verbindung mit dem jeweiligen politischen und kulturellen Kontext stehen.

Literatur

Bovenschen, Silvia: Die imaginierte Weiblichkeit. Frankfurt am Main 2003.
Butler, Judith: Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity. New York 1990.
Connell, Raewyn. Masculinities. Cambridge 1995.
Heldt, Barbara: Terrible Perfection. Women and Russian literature. Bloomington 1987.
Novitskaya, Alexandra: Patriotism, sentiment, and male hysteria: Putin’s masculinity politics and the persecution of non-heterosexual Russians. In: NORMA 12 (2017), 302-318.
Nünning, Ansgar; Nünning, Vera: Erzähltextanalyse und Gender Studies. Stuttgart 2004.

Leistungsnachweis

3 LP
Eine Textpatenschaft mit Vortrag/Präsentation (15 Minuten)
Kurze Lesereaktionen auf wöchentliche Lektüre (max. 6 Sätze)


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024