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Foto: Matthias Friel
Vor dem Hintergrund des russischen Unterwerfungskriegs gegen die Ukraine und der generellen aktuellen Krise im Verhältnis zwi-schen Russland und dem Westen wird in diesem Seminar die Entwicklung der russischen Außen- und Sicherheitspolitik analysiert.
Im Rückblick wird auf das von Präsident Gorbatschow proklamierte „Neue Denken“ mit seinen Gründen und Auswirkungen eingegangen. Dann geht es um Ansätze der Außen- und Sicher-heitspolitik unter Jelzin/Kosyrew in der Wechselwirkung mit west-lichen Kooperationsangeboten und möglicherweise beiderseits verpassten Gelegenheiten. Der Versuch, die postsowjetischen Staaten in der „Gemeinschaft unabhängiger Staaten“ zusammen-zuhalten, wird dabei zu bewerten sein.
Chancen der gleichberechtigten Integration Russlands in die europäische Sicherheitsordnung, der Einfluss innerer Entwick-lungen auf die Außen- und Sicherheitspolitik sowie des Verhältnis zur NATO (einschließlich der Auswirkungen von deren Osterwei-terung) werden erörtert. Dabei kann die Bedeutung „politischer Psychologie“ nicht unberücksichtigt bleiben.
Russlands Selbstbild und Anspruch in der internationalen Politik und in den Beziehungen zum „nahen Ausland“ sowie die Entwick-lung seiner Militärdoktrin werden in den Phasen Jelzin, Putin I, Medwedjew und Putin II analysiert.
Zwar müssen Fakten, Perzeptionen und Entwicklungen zu er-gründen, die zur neuerlichen Konfrontation geführt haben. Doch wird das Seminar nicht der Erkenntnis ausweichen, dass es auf russischer Revisionismus, Kolonialismus, Rachsucht und Furcht vor dem demokratischen „Virus“ sind, die zur derzeitigen Situation geführt haben, und dass Putin die Grundlagen der europäischen Sicherheitsordnung (Helsinki, Paris zerstört hat.
Am Schluss muss die Frage nach einem künftigen Verhältnis mit Russland stehen, das ja nicht von der Landkarte verschwinden wird.
Zum Einstieg: Michael Thumann, Revanche. Wie Putin das bedrohlichste Regime der Welt geschaffen hat. München: C.H. Beck 2023 (weitere Literatur folgt später)
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