PULS
Foto: Matthias Friel
Warum wurde in der Frühen Neuzeit lange über die Gestaltung eines Siegels gestritten? Warum gab es so heftige Auseinandersetzungen über Armlehnen? Warum dauerten Friedensverhandlungen so lange, und wie lief eigentlich eine frühneuzeitliche Hochzeit bei Hofe ab? Manches in Diplomatie und Zeremoniell der Frühen Neuzeit wirkt für Menschen des 21. Jahrhunderts recht fremd. Denn die vormoderne diplomatisch-zeremonielle Praxis funktionierte in vielerlei Hinsicht über Symbole, Zeichen und Rituale. In dem Seminar wird dieser Themenkomplex daher unter Fragestellungen der Neuen Kulturgeschichte betrachtet. Daneben wird es auch um sozial- und geschlechtergeschichtliche Fragen sowie Zusammenhänge mit den internationalen Beziehungen und dem Völkerrecht gehen. Welche Rolle spielten Frauen, welche Rolle spielte Musik in frühneuzeitlicher Diplomatie und Zeremoniell? Wer verhandelte wo und wie – und welche Bedeutung kam der Geheimdiplomatie zu? Im Mittelpunkt des Seminars stehen dabei Fallbeispiele aus der höfischen Repräsentation und Festlichkeiten, aus den Gesandtenempfängen, Herrscherzusammenkünften und Friedenskongressen zwischen ca. 1500 und 1800.
Im Seminar ist ein Tutorium integriert.
Einführungstext: Christian Windler, Symbolische Kommunikation und diplomatische Praxis in der Frühen Neuzeit. Erträge neuer Forschungen, in: Barbara Stollberg-Rilinger/Tim Neu/Christina Brauner (Hgg.), Alles nur symbolisch? Bilanz und Perspektiven der Erforschung symbolischer Kommunikation, Köln 2013, S. 161–186. Weitere Literatur wird im Seminar genannt.
Teilnahme an den Seminardiskussionen; seminarbegleitende Lektüre von Forschungsliteratur und Quellen; Sitzungsleitung mit Präsentation; Hausarbeit (dazu Anfertigung von kleineren Übungen für das integrierte Tutorium).
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