PULS
Foto: Matthias Friel
In der Vorlesung wird ein Überblick über bedeutende Zäsuren des Schulreformprozesses von der Aufklärung bis zur Gegenwart gegeben.Einleitend werden mit Rousseaus „Emile” permanente Fragen und Spannungsfelder an die Pädagogik formuliert. Auf der Basis von W. von Humboldts Konzept allgemeiner Menschenbildung wird die Idee des neuhumanistisch geprägten Gymnasiums vorgestellt und mit F.A.W. Diesterweg die Hebung der Volksschullehrerbildung (Lehrerseminare) im 19. Jahrhundert thematisiert. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts rücken zentrale institutionelle Zäsuren höherer Bildung für Jungen und Mädchen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Rahmungen in den Mittelpunkt. Reformorientierte Fallbeispiele bilden die Folie, das Verhältnis von Schulreform und Reformpädagogik zu spiegeln.Nach dem Zweiten Weltkrieg werden ausgewählte schulische Entwicklungen bzw. didaktische Impulse und Praxen im Kontext des gesellschaftlichen Wandels in Ost und West vorgestellt sowie jüngste Reformtendenzen und Projekte seit der Wiedervereinigung analysiert.Die Vorlesung will ein Diskussionsangebot sein, ausgewählte Zäsuren im längerfristigen Schulreformprozess historisch konkret einzuordnen und in ihrer Reichweite zu vermessen. Sie ermöglicht, aktuelle bildungswissenschaftliche Fragen – historisch abgesicherter – zu reflektieren.
Klausur: 2 LP (Master Bildungswissenschaft Prüfungsversion 2019/20) 3 LP (Master Lehrämter Bildungswissenschaften)
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