PULS
Foto: Matthias Friel
Wir befinden uns auf einer selektiven Reise durch die Syntax. Ziel dieser Reise ist es, dass Ihr in der Lage seid, syntaktische Phänomene zu erkennen und zu benennen und solche Phänomene in einer Sprache Eurer Wahl zu identifizieren und zu konstruieren; Ihr verfügt dann über ein gewisses allgemeines Hintergrundwissen zu syntaktischen Theorien und sprachübergreifenden Mustern, das es Euch ermöglicht, bestimmte Konstruktionen zu identifizieren, Konstruktionen, die bestehende Theorien in Frage stellen oder deren Abdeckungsbereich untermauern; Ihr werdet in der Lage sein, Theorien zu verstehen, die diese Phänomene analysieren und darauf basierende Vorhersagen machen, und Ihr werdet in der Lage sein, spontan mögliche strukturelle Analysen von Sätzen zu erstellen; so werdet Iht Schritte in Richtung eines syntaktischen Autopiloten machen, der ständig scannt, was Ihr hört und sagt, und der reagiert, wenn Ihr auf einen Satz stoßt, für den Ihr keine sinnvolle Analyse findet.
Das Thema, mit deren Hilfe Ihr Euch diese Fähigkeiten aneignen werdet, ist hauptsächlich der Bereich der Wortstellung. Das Schöne an der Wortstellung ist, dass es sie in jeder Sprache gibt und man sie daher in jeder Sprache untersuchen kann (im Gegensatz dazu gibt es in Bezug auf Kongrueinz im, sagen wir mal, Mandarin nicht viel zu untersuchen). Das theoretische Problem, auf das wir uns konzentrieren werden, ist, dass die Wortstellung in den meisten Fällen keine direkten Informationen über die Konstituenz und die hierarchische Struktur liefert. Daher müssen wir Wege finden, um Zugang zur hierarchischen Struktur von Sätzen zu erhalten. Bevor wir das tun können, müssen wir zunächst lernen, den Einfluss der Informationsstruktur gründlich zu kontrollieren. Ich möchte Euch ermutigen, an eurer Muttersprache oder einer Sprache eurer Wahl zu arbeiten.
Wir legen den Grundstein für empirische Untersuchungen, indem wir für jedes Phänomen, das wir behandeln, Items konstruieren und syntaktische Feldforschung vorbereiten. Euren Fortschritt dokumentiert Ihr in einem Forschungstagebuch. Das ist im Grunde nicht mehr als eine glorifizierte Ansammlung von Notizen, aber das ist dann euer Leistungsnachweis (Prüfungsnebenleistung). Ihr könnt dann natürlich auch noch eure Feldforschung umsetzen, dass wäre dann ein gutes Thema für eine Modulprüfung.
Zum Aufbau: Der Kurs ist ein Blockseminar, das nur in der ersten Hälfte des Semester stattfindet. Am ersten Termin, dem 20.10., treffen wir uns nur zur Besprechung des Kurses, und damit ihr nochmal entscheiden könnt, ob ihr überhaupt teilnehmen wollt.
Stand: 16.10.2023
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