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Foto: Matthias Friel
Es gibt kaum einen klassichen Text, der so wirkmächtig war, wie der erste Teil von Kants Kritik der Urteilskraft. In diesem Text diskutiert Kant unter der Überschrift Kritik der ästhetischen Urteilskraft die begrifflichen Besonderheiten, die unser Urteil über Schönes von allen anderen Urteilen unterscheiden. Eine Eigenschaft steht dabei im Mittelpunkt: Obwohl unser Urteil sich auf ein Gefühl gründet - ein Wohlgefallen am Schönen - beanspruchen wir für unsere Urteile über das Schöne eine Allgemeingültigkeit, die sonst nur Erkenntnisurteilen oder praktischen Urteilen zukommt. Wie kann ein Gefühl universelle Gültigkeit haben? Geht das überhaupt? Was macht das Wohlgefallen am Schönen so besonders? Hat dieses Wohlgefallen vielleicht einen tieferen Sinn? Diesen Fragen geht Kant in der Kritik der ästhetischen Urteilskraft auf den Grund. Dabei zeigt sich, dass die philosophische Ästhetik keineswegs ein randständiges Gebeit der Philosophie ist, sondern tief verwurzelt ist in den Grundfragen der theoretischen und der praktischen Philosophie.
Im Kurs werden wir Kants Antwort auf die genannten Fragen im Detail nachvollziehen. Das wird im Wesentlichen anhand eines gemeinsamen close readings des Textes geschehen.
Jede Ausgabe des Textes, die die Seitenzaählung der Akademieausgabe enthält, ist geeignet. Neben Band 5 der Akademieausgabe (deGruyter) ist besonders die Ausgabe empfehlenswert, die Heiner Klemme für den Meiner-Verlag besorgt hat: Kant, Kritik der Urteilskraft, Hamburg: Felix Meiner 2009.
Referat (15-20 Minuten) mit vorher beim Dozenten eingereichtem Handout.
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