PULS
Foto: Matthias Friel
Der Messianismus ist eines der grundlegenden Phänomene der jüdischen Religion und Geschichte bis in die Gegenwart. Die Vorlesung bietet einen Überblick über Geschichte und Erscheinungsformen des Messianismus im Judentum, angefangen von der ersten Königssalbung des Saul zum „Maschiach” (Gesalbten) durch den Propheten Samuel, über die exilischen und apokalyptischen Messiasvorstellungen der hebräischen Bibel, dem Messias in Apokryphen, Talmud und Midrasch, schließlich historische Messias-Figuren in der jüdischen Geschichte bis hin zu aktuellen messianischen Bewegungen wie ChaBaD. Auch der ‚philosopische‘ Messianismus jüdischer Philosophen von Maimonides über Moses Hess, Hermann Cohen und Walter Benjamin bis zur Frankfurter Schule ist Thema.
Martin Buber, Königtum Gottes, Berlin 1932; Moritz Zobel: Gottes Gesalbter. Der Messias und die messianische Zeit in Talmud und Midrasch, Berlin 1938; Gerhard von Rad: Theologie des Alten Testaments, 2 Bde. München 1960 u.ö.; Reinhold Mayer / Inken Rühle: War Jesus der Messias? Geschichte der Messiase Israels in drei Jahrtausenden, Tübingen 1998; Gershom Scholem, Zum Verständnis der messianischen Idee im Judentum, in: Über einige Grundbegriffe des Judentums, Frankfurt/M. 1976, S. 121-170; Jacob Taubes, Der Messianismus und sein Preis, in: ders., Vom Kult zur Kultur, München 1996, S. 43-49; Christoph Schulte, Der Messias der Utopie. Elemente des Messianismus bei einigen modernen jüdischen Linksintellektuellen, in: Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte, Berlin 2000, S. 251-278.
Klausur. Für die Vergabe von LP schreiben die Teilnehmer:innen eine unbenotete (45 min.) bzw. eine benotete (90 min.) Klausur am Ende der Vorlesungszeit.
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