PULS
Foto: Matthias Friel
Der Lehrstuhl für Inklusive Deutschdidaktik unterstützt folgende Deklaration des European Literacy Policy Network (ELINET):
Literacy as a basic right!
Everyone in Europe has the right to acquire literacy [and] […] people of all ages, regardless of social class, religion, ethnicity and gender, [should be] provided with the necessary resources and opportunities to develop sufficient and sustainable literacy skills and knowledge in order to effectively understand and use written communication in printand digital media (Valtin et al., 2016, vollständige Deklaration unter "Links"). Das bedeutet, dass jeder Mensch ein Recht auf literale Bildung hat und somit auch darauf, Möglichkeiten und Ressourcen zu erhalten, um nachhaltig literale Kompetenzen aufbauen zu können.
Die Kulturtechniken Lesen und Schreiben beschreiben solche literalen Kompetenzen, die die Grundlage für die Teilhabe und Teilnahme sowohl am schulischen als auch am gesellschaftlichen Leben und für die persönliche Entwicklung darstellen. Nur durch den erfolgreichen Erwerb jener schriftsprachlichen Basiskompetenzen kann eine aktive Partizipation von Kindern und Jugendlichen an unserer demokratisch organisierten Gesellschaft in beruflicher, kultureller und politischer Hinsicht gelingen: sei es um theoretische Prüfungen zu bestehen, Zeugnisse schriftlicher Kulturgüter zu rezipieren oder eigene Meinungen und Argumente zu formulieren. Schreib- und Lesekompetenzen sind außerdem in allen Unterrichtsfächern relevant (Rahmenlehrplan Berlin-Brandenburg Teil B Fachübergreifende Kompetenzen, 2022: 4; 5). Beispielsweise geht es auch im Fach Mathematik darum, in den Aufgaben relevante von nicht relevanten Informationen zu trennen. Aufgrund der zuvor genannten Aspekte gilt es, alle Schüler:innen und besonders die literal schwachen Schreiber:innen und Leser:innen zu fördern, um ihnen den Zugang zu Abschlüssen zu ermöglichen und dadurch Bildungsgerechtigkeit zu erzielen (OECD, 2021).
Auf jener Grundlage setzt sich das Seminar zum Ziel, didaktische und psychologische Grundlagen für die schulische Unterstützung des Erwerbs der schriftsprachlichen Basiskompetenzen Lesen und Schreiben innerhalb der Sekundarstufe I zu vermitteln. Dabei sollen unter anderem wichtige schüler:innenbezogene Kontexte wie Lese-/Schreibmotivation, -sozialisation- und -verhalten vertieft werden. Zudem liegt im Seminar ein Schwerpunkt auf dem Ausprobieren von Testinstrumenten zur Diagnose von Lese- und Schreibkompetenzen sowie der Vermittlung von Lehr-Lern-Aktivitäten zur Förderung jener Kompetenzen im inklusiven Unterrichtssetting für Schüler:innen mit erhöhtem Förderbedarf.
Dabei sollen die Studierenden auch an die Arbeit mit Ressourcen sowohl der Universitätsbibliothek als auch der Didaktikwerkstatt herangeführt werden. Zudem sind neben den Sitzungen innerhalb der UP ebenso Möglichkeiten zum intensiven Austausch mit außerschulischen Expert:innen außerhalb der Universität geplant, um interdisziplinäre Expertise auch aus anderen Berufsfeldern zum Thema Schreib- und Leseförderung zu generieren. Darüber hinaus haben die Studierenden die Möglichkeit, eigene Interessen und Themenschwerpunkte in die Seminargestaltung einzubringen.
Garbe, C. (2020). Lesekompetenz fördern. Reclam.
Philipp, M. (2021). Schreiben lernen, schreibend lernen. Prinzipien des Aufbaus und der Nutzung von Schreibkompetenz. Springer VS.
Planung, Durchführung und Reflexion eines exemplarischen Impulses zur Lese- oder Schreibförderung im Seminar: 5 Minuten theoretische Fundierung + 15 Minuten (angedeutete) Durchführung im Seminar (inkl. 1 Seite Handout).
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