PULS
Foto: Matthias Friel
Moorleichen haben die Menschen seit mehr als zwei Jahrhunderten fasziniert. Aber was sagen diese archäologischen Funde der Althistorie? In diesem Masterseminar sollen daher an schriftlichen und archäologischen Quellen das Leben, Sterben und die Art der Bestattung dieser Menschen im Norden Europas näher untersucht, dabei neue interdisziplinäre Zugänge kennengelernt und die historische Methodenkompetenz in Bezug auf Fragen nach Herkunft, Geschlecht, Lebensweise, Gesundheit, Kultur, Religon, Gewalterfahrung oder Devianz vertieft werden. Es werden darüber hinaus die Fundumstände näher betrachtet und der Umgang der Modernen mit dem aufgefundenen toten Körper und die wissenschaftliche Deutung des Befundes analysiert werden auch im Hinblick auf den wirkmächtigen Einfluss zeitgebundener patriarchalischer Perzeptionen.
van Beek, R. et alii, Bogs, bones and bodies: the deposition of human remains in northern European mires (9000 BC–AD 1900), in: Antiquity, 97 (2023), S. 120-140. Brock, Th., Moorleichen: Zeugen vergangener Jahrtausende, 2009. Burmeister, St., Moorleichen – Sonderbestattungen, Strafjustiz, Opfer? Annäherungen an eine kulturgeschichtliche Deutung, in: N.Müller-Scheeßel (Hrsg.), ›Irreguläre‹ Bestattungen in der Urgeschichte: Norm, Ritual, Strafe …?, Bonn 2013, S. 485–506 (= Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte 19).
siehe Modulhandbuch
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG