PULS
Foto: Matthias Friel
Gottfried Wilhelm Leibniz hat das Werk Nouveaux essais sur l’entendement humaine als Antwort auf John Lockes An Essay Concerning Human Understanding (1689) verfasst. Obwohl es erst nach Leibniz‘ Tod veröffentlicht wurde, gilt es als eines seiner Hauptwerke und als ausführlichste Darstellung seiner Philosophie. Unser Seminar wird sich vor allem auf zwei Aspekte konzentrieren. Einerseits entwickelt Leibniz darin seine Lehre von den kleinen Perzeptionen (petites perceptions): Vorstellungen, die wir zwar haben, die aber so schwach sind, dass sie unterhalb der Schwelle unseres Bewusstseins verbleiben. Diese können als wichtiger Vorgänger eines Begriffs des Unbewussten gelesen werden. Zugleich führt Leibniz erstmals den Begriff der Apperzeption ein, um den Prozess des Bewusstwerdens und des Selbstbewusstseins zu beschreiben. Dieser Begriff wird dann bei Kant und im Deutschen Idealismus eine zentrale Bedeutung erhalten. Am Ende des Seminars werden wir uns mit verschiedenen Interpretationen der Leibniz’schen Philosophie beschäftigen (u.a. mit Ludwig Feuerbach, Ernst Bloch, Gilles Deleuze).
Referat und schriftliche Ausarbeitung
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG