Plinius: Briefe - Einzelansicht

Das Briefkorpus des Gaius Plinius Caecilius Secundus, auch der Jüngere genannt, umfasst 247 zu Kunstbriefen stilisierte private Schreiben an Freunde, Bekannte und Verwandte, sowie 121 offizielle Schreiben im Rahmen seines Briefwechsels mit Kaiser Trajan. Diese gewähren nicht nur Einblicke in sein Privatleben, sondern auch in politische und administrative Entscheidungsprozesse sowie die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse im Imperium Romanum des späten 1. und frühen 2. Jahrhunderts n. Chr.

Das Seminar wird anhand einer begrenzten Auswahl an Briefen einerseits ihren breit gefächerten Quellenwert thematisieren, darüber hinaus aber auch die darunterliegende Absicht des Autors zur gezielten Selbstinszenierung ergründen und erörtern. Dabei soll betrachtet werden, wie Plinius durch seine Briefe nicht nur seine private Lebenswelt, einschließlich familiärer Beziehungen und seiner Lebensführung, sondern auch seinen beruflichen Alltag als Anwalt, Politiker, Beamter und Schriftsteller veranschaulicht.

Die Analyse soll tiefergehende Erkenntnisse über die Struktur und den Gehalt seiner Briefe liefern, und somit nicht nur das individuelle Profil Plinius' herausarbeiten, sondern auch einen Beitrag zur Verständniserweiterung der Gesellschaft und Politik im antiken Rom leisten.

Ausgabe/Textgrundlage

C. Plini Caecili Secundi Epistularum libri X, R. A. B. Mynors (ed.) Oxonii 1963.

Gesamtkommentar

A.N Sherwin-White: The Letters of Pliny. A Historical and Social Commentary, London/Oxford 1966.

1 Sitzungsleitung (Übersetzung, Referat und Moderation der anschließenden Diskussion),

ggf. Hausarbeit in LWL 1 oder 2