PULS
Foto: Matthias Friel
Die Welt ist schlecht. Krieg, Hunger, Armut und Vertreibung sind allgegenwärtig. Egal ob ökonomische Ausbeutung in der Agrarindustrie, politische Unterdrückung in autokratischen Staaten oder die Eliminierung von indigenen Gruppen in gewalttätigen Konflikten – wo wir auch hinsehen, scheint die Menschheit sich ihrer eigenen Existenzgrundlage zu berauben. Doch wie können wir so unterschiedliche Phänomene erklären? Es genügt nicht, dass wir den Menschen als solchen pathologisieren.
Als Soziolog:innen müssen wir vielmehr die gesellschaftlichen Problemlagen diagnostizieren und kritisieren, ohne dabei polemisch zu werden. Wir müssen zeigen, welche gesellschaftlichen Strukturen, soziale Mechanismen oder soziale Praktiken zu eben den Pathologien führen. Um dies zu leisten, benötigen wir verschiedene theoretische Instrumente, die unterschiedliche Phänomene diagnostizieren, kritisch einfangen und erklären können.
Die Theorie sozialer Schließung bietet sich für die Diagnose und Kritik von unterschiedlichen Phänomenen an. Mit ihr können wir erklären, wieso in Gesellschaften immer wieder Menschen unterdrückt, abgewertet und ausgebeutet werden. Als Instrument der Gesellschaftsanalyse ermöglicht die Theorie sozialer Schließung zentrale Mechanismen des Elends zu diagnostizieren und aus dieser Diagnose einen kritisch-emanzipativen Blick auf Gesellschaft zu verinnerlichen.
Das Seminar wird in einem ersten Teil die grundlegenden Bausteine der Theorie sozialer Schließung besprechen, um anschließend empirische Phänomene von Ausbeutung, Gewalt und Unterdrückung schließungstheoretisch zu untersuchen.
Modulabschlußprüfung ist eine Hausarbeit
Anmelde- und Rücktrittsfrist in PULS: 17.04.2024 - 29.09.2024
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG