PULS
Foto: Matthias Friel
Der mythische Sänger Orpheus sowie die ihm zugeschriebenen Texte beschäftigen die Forschung bereits seit sehr langer Zeit. Lange ging man davon aus, es hier mit einer Art Vorläufer des späteren Christentums zu tun zu haben, komplett mit Kirche, Priestern und heiligen Büchern. Doch wird diese Ansicht immer stärker in Frage gestellt. Gleichzeitig handelt es sich hier um ein Forschungsgebiet, zu dem im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen der Altertumswissenschaften noch bis vor relativ kurzer Zeit bedeutende Neufunde gemacht wurden und noch immer weitere zu Erwarten sind. Unser Bild des Phänomens kann also noch lange nicht als abgeschlossen bezeichnet werden. Aufgrund all dieser Dinge eignet sich das Thema hervorragend für ein Hauptseminar, in dessen Rahmen wir uns nicht nur ausführlich mit der Forschungsgeschichte auseinandersetzen, sondern eben auch die wichtigsten alten wie neuen Quellen gemeinsam genauer untersuchen wollen.
R. G. Edmonds III, Redefining Ancient Orphism. A Study in Greek Religion, Cambridge 2013.
F. Graf, Eleusis und die orphische Dichtung Athens in vorhellenistischer Zeit (Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten 33), Berlin / New York 1974.
F. Graf, S. I. Johnston, Ritual Texts for the Afterlife. Orpheus and the Bacchic Gold Tablets, London / New York 2007.
I. Linforth, The Arts of Orpheus, Berkeley 1941.
M. L. West, The Orphic Poems, Oxford 1983.
Referat + Hausarbeit
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG