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Foto: Matthias Friel
Ausgehend vom Verdikt Karl Barths, dass Glaube keine Religion sei, soll die Frage geklärt werden, inwiefern sich eine Religion als eine neben anderen verstehen kann und darf. Die Vorlesung soll einen Überblick über die maßgeblichen Religionstheoretiker geben und zugleich befähigen, den das Nichtreligiöse vom Religiösen sowie das Religiöse vom Christlichen zu unterscheiden.
Die Vorlesung begibt sich auf die Suche nach einem verantwortbaren Religionsbegriff und konsultiert zum einen Vorschläge von antiker Denker (Cicero, Augustinus), über mittelalterliche Theologen Thomas, N. Kues „Verehrung" hin zu Kants Religionsschrift. Gegen die Versuchung zur Ethisierung wendet sich F. Schleiermacher „Gefühl" und R. Ottos „Heiliges". W. James und M. Weber versuchen, die psychologische bzw. die soziologische Funktion der Religion zu beschreiben, ein Unterfangen, das bei N. Luhmann seinen Höhepunkt findet. Der anglikanische Theologe J. Hick kommt als Vertreter einer christlichen Religionstheologie zu Wort, die zugleich das Dilemma der Selbstrelativierung dokumentiert.
Michaels, A.: Klassiker der Religionswissenschaft, München (2. Auflage) 2004 (kurze Portraits von Leben und Werk); Drehsen, V. u.a. (Hg.): Kompendium Religionstheorie, München 2005 (kurze Portraits, eher religionssoziologischer Denker); Forward, M.: Religion. A Beginner's Guide, Oxford 2006 (pfiffige Einführung in einige Grundprobleme); Bataille, G.: Theorie der Religion, Berlin (1947) 1991 (verstörende Beschreibung des latenten Sinns); Feil, E.: Religio. Die Geschichte eines neuzeitlichen Grundbegriffs vom Frühchristentum bis zur Reformation, Göttingen 2006 (minutiöse Begriffsgeschichte von „religio").
Leistungspunkterwerb:
BA RelWiss „4 Religionstheorie": 3 LP für Klausur (3h)
MA LER „II3b Religionstheorie": 3 LP für Klausur (2h)
Staatsex. LER Hauptstudium „2b Religionstheorie": 3 LP für Klausur (2h)
Studiumplus „Kunst Religion Philosophie": 2 LP für Klausur (1h)
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