PULS
Foto: Matthias Friel
Anfang des Jahres 1990 setzte sich der Zug der deutschen Einheit in Bewegung. Er bekam schnell Fahrt im Innern. Dabei hat dieser Prozess eine zutiefst internationale Dimension, sowohl durch die weiterhin bestehenden Souveränitätseinschränkungen für beide deutsche Staat als auch die Sonderrechte der vier Siegermächte. Die Lösung dieser Fragen eröffnete letztlich die Möglichkeit zur deutschen Einheit. Zugleich berührte diese Frage die Grundstruktur der existenten Sicherheitsstruktur(en) in Europa. Die 2+4-Verhandlungen bildeten somit eine zentrale Komponente bei der Beendigung des Kalten Krieges – und aktuelle Debatten um „Friedensvertrag“ und „einseitige Zusagen“ machen die Relevanz bis heute deutlich.
Das Seminar stellt diesen Prozess in seinen historischen Kontext und analysiert die Interessen der Beteiligten. Methodisch sollen die Teilnehmer mittels eines Rollenspiels, in dem Positionen simuliert werden, den Verhandlungsprozess „nachspielen“. Damit werden sowohl Kenntnisse aus der jüngeren Diplomatiegeschichte vermittelt als auch Empathie für politische Führung und deren Entscheidungen in internationalen Verhandlungen gefördert. Ein damaliger „Mitspieler“, Dr. Hans Misselwitz, Staatssekretär a.D., sichert den engen Bezug zur historischen Realität.
Von den Teilnehmern werden großes Engagement, ein hohes Maß an Selbständigkeit und Teamarbeit erwartet.
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