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Foto: Matthias Friel

Eigene Zeit, enteignete Zeit. Zur Sozialgeschichte von Arbeit und Freizeit seit 1945 - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Historisches Institut   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2016 - 20.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Do 16:00 bis 18:00 wöchentlich 20.10.2016 bis 09.02.2017  1.12.0.05   22.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
29.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
Einzeltermine:
  • 20.10.2016
  • 27.10.2016
  • 03.11.2016
  • 10.11.2016
  • 17.11.2016
  • 24.11.2016
  • 01.12.2016
  • 08.12.2016
  • 15.12.2016
  • 05.01.2017
  • 12.01.2017
  • 19.01.2017
  • 26.01.2017
  • 02.02.2017
  • 09.02.2017
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Die Verfügungsgewalt des Individuums über Raum und Zeit, so formulierte es der Sozialphilosoph Oskar Negt 1984, sei der „substantielle Kern von Freiheit und Unfreiheit“ in der modernen Gesellschaft. Ausgangspunkt für Negts Überlegungen war der von den Gewerkschaften zu dieser Zeit intensiv geführte Kampf um die Arbeitszeit. Die Gestaltung der Arbeitszeit wirke schließlich direkt auf die Qualität der gesamten Lebenszusammenhänge, so Negt.
Negts Plädoyer für eine „eigene Zeit“ ist nur eines von vielen Beispielen dafür, dass die Arbeitszeit im „flexiblen Kapitalismus“ des ausgehenden 20. Jahrhunderts auf neue Art und Weise zum Thema wurde. Die Formen der Arbeit veränderten sich, die Nacht- und Schichtarbeit nahm zu, die zeitlichen Strukturen bei der Einteilung von Arbeit, aber auch von Freizeit, Konsum und Mediennutzung verschoben sich. Scheinbar natürliche Rhythmen und tradierte Vorstellungen von der Einteilung individueller Lebenszeit und von gesamtgesellschaftlicher Zeit-Organisation gerieten unter Druck.
Die Geschichte von Arbeits- und Freizeit, aber auch der „Zeit“ an sich gehört zu den aktuellen, in der internationalen Zeitgeschichte diskutierten Themen. Wir werden uns im Seminar durch gemeinsame Lektüre einen Überblick über die Forschung erarbeiten und auf der Grundlage eigener Quellenrecherche vor allem am Beispiel der Bundesrepublik neue Forschungsfragen entwickeln und diskutieren.
Literatur Doering-Manteuffel, Anselm/Raphael, Lutz: Nach dem Boom. Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970, 3. Aufl., Göttingen 2012.
Geppert, Alexander C. T./Kössler, Till: Zeit-Geschichte als Aufgabe, in: Dies. (Hg.): Obsession der Gegenwart. Zeit im 20. Jahrhundert, Göttingen 2015, S. 7-36.
Negt, Oskar: Lebendige Arbeit, enteignete Zeit. Politische und kulturelle Dimensionen des Kampfes um die Arbeitszeit, Frankfurt/Main 1984.
Süß, Dietmar: Stechen, Streiken, Zeiterfassen. Arbeitszeit und Wertewandel seit den 1970er in Europa, in: Archiv für Sozialgeschichte 52 (2012), S. 139-162.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024