PULS
Foto: Matthias Friel
Die Nachhaltigkeitsdebatte, die sich um die zentrale Frage dreht, wie „die materiell-energetischen Austauschprozesse zwischen Gesellschaften und ihrer natürlichen Umwelt über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden können“ (Peter Haberl), ist seit mehreren Dekaden in vollem Gange. Ausgehend davon, hat sich in den letzten drei Jahrzehnten die Umweltgeschichte nach und nach zu einer eigenständigen Disziplin der Geschichtswissenschaft entwickelt und bildet gegenwärtig den Hintergrund vielfältiger Forschungsprojekte. Diese Entwicklung ist bei weitem noch nicht abgeschlossen und bietet daher sowohl Raum für kontroverse Debatten, als auch vielfältige Einstiegsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler. Eine ganz entscheidende Rolle kommt dabei unter anderem der Frage zu, wie der Mensch in der Vergangenheit mit seiner naturräumlichen Umgebung, mit Energie und Materie als Ressourcen und den damit verbundenen Problemen der Knappheit und Verfügbarkeit umging. Besonders für Agrargesellschaften, die in der Vormoderne das vorherrschende Modell menschlicher Gemeinschaften darstellten, waren Mangel, Armut und Hunger der Normalzustand. Wirtschaftswachstum und materieller Wohlstand bildeten dagegen die absolute Ausnahme. Im Seminar wird diese Problematik für die Epoche der Frühen Neuzeit in den Fokus genommen. Dabei werden exemplarisch Phänomene mit umweltgeschichtlichen Fragestellungen untersucht.
Die erste Sitzung am 18.10.16 muss leider ausfallen.
Rolf Peter Sieferle, Nachhaltigkeit in universalhistorischer Perspektive, in: Wolfram Siemann/Nils Freytag (Hgg.), Umweltgeschichte. Themen und Perspektiven, München 2003, S. 39–60; Verena Winiwarter/Martin Knoll, Umweltgeschichte. Eine Einführung, Köln 2007;Reinhold Reith, Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit, München 2011; Bernd Herrmann, Umweltgeschichte. Eine Einführung in Grundbegriffe, Berlin 2012; Paul Warde, Ecology, Economy and State Formation in Early Modern Germany, Cambridge 2006. Weitere Literatur wird im Seminar genannt.
regelmäßige, aktive Teilnahme; Präsentation (keine Referate!); Paper; Hausarbeit
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