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Foto: Matthias Friel
Die Jagd ist eine anthropologische Konstante der Menschheitsgeschichte. Im Mittelalter war die Jagd geradezu ein „totales soziales Phänomen“, weil sie für praktisch alle Gesellschaftsschichten hohe Relevanz besaß. Dabei bargen Ausmaß und Art der jeweils reklamierten Teilhabe an der Jagd erheblichen Konfliktstoff in sozialer, politischer wie rechtlicher Hinsicht. Das gilt insbesondere für die Subsistenzjagd der bäuerlichen Bevölkerung, für die prestigeträchtige Adelsjagd als integralem Bestandteil der höfischen Kultur und für die trotz kanonistischer Verbote ausgelebte Jagdleidenschaft des Klerus. Dementsprechend starken und vieldimensionalen Niederschlag hat diese Beschäftigung in den Quellen hinterlassen. In exemplarischer Herangehensweise wollen wir uns einen Überblick über die Thematik erarbeiten, die im Zuge des „animal-turn“ ganz im Trend der jüngeren Geschichtsforschung liegt.
Richard Almond, Medieval hunting, Stroud 2003; Lucien-Jean Bord / Jean-Pierre Mugg, La chasse au Moyen Âge, Paris 2008; Robin S. Oggins, The Kings and their Hawks. Falconry in medieval England, New Haven (Con.) 2004; Werner Rösener, Die Geschichte der Jagd. Kultur, Gesellschaft und Jagdwesen im Wandel der Zeit, Düsseldorf / Zürich 2004
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Beteiligung an einem (Gruppen-)Referat. Erwartet wird die regelmäßige qualifizierte Mitarbeit ab der ersten Seminarsitzung sowie die regelmäßige Vorbereitung der Seminarsitzungen. Modulprüfung: Schriftliche Hausarbeit (ca. 20 Seiten).
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