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Foto: Matthias Friel

Schlau und brutal: Reinhart Fuchs - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2019/20
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2019 - 10.11.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mo 14:00 bis 16:00 wöchentlich 14.10.2019 bis 03.02.2020  1.09.2.05 Prof. Dr. Philipowski 23.12.2019: Akademische Weihnachtsferien
30.12.2019: Akademische Weihnachtsferien
40
Einzeltermine:
  • 14.10.2019
  • 21.10.2019
  • 28.10.2019
  • 04.11.2019
  • 11.11.2019
  • 18.11.2019
  • 25.11.2019
  • 02.12.2019
  • 09.12.2019
  • 16.12.2019
  • 06.01.2020
  • 13.01.2020
  • 20.01.2020
  • 27.01.2020
  • 03.02.2020
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

In diesem Semester haben die Dozierenden der Germanistischen Mediävistik das gesamte Lehrangebot innerhalb eines Dachthemas, nämlich „Gewalterfahrung – Gewaltbewertung – Gewaltbewältigung“ koordiniert. Wenn Sie in einem mediävistischen Seminar eine mündliche Prüfung ablegen wollen, können Sie das in diesem Semester im Rahmen eines workshops tun (der Termin des workshops wird zu Beginn des Semesters festgelegt). Er findet an der Uni Potsdam statt, es treffen sich dabei die Dozierenden der Germanistischen Mediävistik und Studierende aus den jeweiligen Seminaren. Auf dem workshop würden Sie Ihre Prüfung in Form eines Vortrages und einer Diskussion mit den Dozierenden und Studierenden ablegen.

Schlau und brutal: Reinhart Fuchs

1793 arbeitet Goethe an der Bearbeitung eines Stoffes, der ihn in Bann schlägt: Es ist die Geschichte von einem hochintelligenten, aber asozialen Fuchs, der allen Tieren nachstellt, sie überlistet und boshaft hinters Licht führt, dafür vom König der Tiere vorgeladen wird und es, obwohl ihn fast alle Tiere hassen, doch immer wieder schafft, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, weil er alle aufgrund ihrer eigenen Lasterhaftigkeit zu manipulieren vermag. Es ist eine Gesellschaftssatire in Fabelform, deren Ausgang mal offen bleibt (wie im französischen Roman de Renart), mal mit der Ehrung Reinekes endet (wie im Reineke Fuchs) und mal mit der heimtückischen Ermordung des einfältigen Königs und der Zerstörung der Gesellschaft (im Reinhart Fuchs). Diese Fuchs-Geschichte ist, obwohl sie Goethe brandaktuell zu sein schien, eine mittelalterliche. Und sie ist eigentlich eine europäische: aus lateinischen Fuchs-und-Wolf-Erzählungen entstehen vermutlich mündlich tradierte Lieder, die Mitte des 12. Jahrhunderts zu französischen und niederländischen fabelartigen Schwankromanen weiterbearbeitet werden. Mit ihnen beginnt eine unübersichtliche Reihe von Übersetzungen und Bearbeitungen in viele europäische Sprachen.
Im Rahmen dieses Seminars wollen wir die literarhistorische Entwicklung des Stoffes am Beispiel dreier Texte nachverfolgen und dabei dem Motiv der Gewalt besondere Aufmerksamkeit schenken: In Ausschnitten und Übersetzung lesen wir den altfranzösischen Roman de Renart, den mittelhochdeutschen Reinhart Fuchs von ca. 1180 und den niederdeutschen Reineke Fuchs von 1498 (in Übersetzung). Die drei genannten Texte liegen komfortabel aufbereitet und kommentiert in modernen Editionen vor.
Literatur Anschaffen sollten Sie sich Reinhart Fuchs. mhd./nhd., hrsg. von Karl-Heinz Göttert. Stuttgart [RUB 9819] und Reineke Fuchs. Das niederdeutsche Epos ‚Reynke de Vos‘ von 1498 mit 40 Holzschnitten des Originals, hrsg. von Karls Langosch. Stuttgart1994 [8768].

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20 , Aktuelles Semester: SoSe 2024