PULS
Foto: Matthias Friel
Kritische Theorien der Internationalen Beziehungen (IB) werfen „Mainstream-IB-Theorien“, wie dem Realismus oder Liberalismus, vor, historisch gewachsene Ungleichheiten, Rassismus, Geschlechteraspekte und normative Fragen auszublenden. Oft verknüpfen sie intellektuelle Reflektion mit akademischem und/oder politischem Engagement. Anders als in der Politischen Theorie, wo „kritische Theorie“ oft mit der Frankfurter Schule gleichgesetzt wird, dient „kritische Theorie“ in den IB als Sammelbegriff für (neo-)marxistische, feministische, oder postkoloniale Ansätze. Ähnlich heterogen sind die Forschungsinteressen. In diesem Seminar werden uns jedoch darauf konzentrieren, bekannte Themengebiete, wie das der Sicherheit, aus Perspektive der kritischen Theorie neu zu betrachten. Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über die kritischen Theorien der IB zu geben und sowohl die theoretischen Argumente als auch ihr empirisches Erklärungspotential zu diskutieren. Hierfür ist das Seminar dreigeteilt: Zunächst werden wir uns mit Definitionen kritischer Theorie auseinandersetzen, um dann unterschiedliche kritische Theorien anwendungsorientiert diskutieren. Abschließend werden wir, z.B. durch eine Pro-/Kontra-Debatte, Kontroversen zwischen „Mainstream-IB-Theorien“ und kritischen Theorien aufgreifen.
Von den zugelassenen Studierenden wird erwartet, vorbereitet und aktiv am Seminar teilzunehmen. Für einen Teilnahmeschein wird ein ca. 20-minütiges Referat, nach Absprache mit der Seminarleitung, oder die Anfertigung von 3 Thesenpapieren (Abgabe bis drei Tage vor der Sitzung) angesetzt. Für einen Leistungsschein ist eine Hausarbeit gemäß den institutsspezifischen Anforderungen bis zum 7. September einzureichen. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Studierende begrenzt.
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