PULS
Foto: Matthias Friel
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".Das am 1. Januar 2005 in Kraft getretene Zuwanderungsrecht schaffte mit den Integrationskursen eine Institution, die den bisherigen heterogenen Zustand der Sprachkursangebote für Zuwanderer beendete. Die Integrationskurse bieten neu zugewanderten sowie seit längerer Zeit in Deutschland ansässigen erwachsenen Migranten Deutschkurse im Umfang von bis zu 1200 Stunden an. Die vereinheitlichte Konzeption der Integrationskurse übernimmt in Bezug auf die Zielvorstellungen der erwarteten sprachlichen Kompetenzen bei erfolgreichem Kursabschluss das sechsstufige Raster des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für (Fremd-)Sprachen. In dem Seminar sollen die Integrationskurse Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung sein, wobei sich hier sprachenpolitische, sprachdidaktische und spracherwerbsbezogene Fragestellungen des Zusammenhangs zwischen Sprache und Migration treffen: Welche sprachenpolitischen Vorstellungen verbanden sich mit der Entwicklung dieser Kurse? Wie gehen andere europäische Staaten mit der Frage des Spracherwerbs bei erwachsenen Migranten um? Wie setzt sich die Teilnehmerschaft der Kurse zusammen, wie wird hier Deutsch gelernt und gelehrt, wie wird die Herausforderung des Deutschunterrichts für funktionale Analphabeten gelöst, lösen die Kurse die Erwartung der "Integration" ein, wie erfolgreich sind sie, und was bedeutet "Erfolg" im Kontext dieser Kurse? Diese und weitere Fragen sollen in einer literatur-, projekt- und forschungsbezogenen Herangehensweise behandelt werden.
Die Veranstaltung wird weitgehend online und weitgehend synchron durchgeführt. Einzelheiten zu der Pandemie-bedingten Vorgehensweise werden auf der ersten Sitzung am 4. Nov. 2020 vereinbart.
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