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Foto: Matthias Friel

Überseezungen: Kulturelle Übersetzungs- und Transferprozesse in der Literatur (Fokus: Mittel- und Osteuropa) - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2020/21
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 19.10.2020 - 30.11.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Do 10:00 bis 12:00 wöchentlich 05.11.2020 bis 11.02.2021  Online.Veranstaltung Prof. Dr. Marszalek ,
Dr. Schneider
24.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
31.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
30
Kommentar

„Überseezungen” heißt ein Buch von Yoko Tawada, einer deutsch-japanischen Gegenwartsautorin, die in beiden Sprachen schreibt und dabei spielerisch das Reisen, Denken und Schreiben zwischen den Sprachen zum Thema ihrer Essays und Erzählungen macht. Inspiriert von Tawadas spielerischem „Zungentanz” (so heißt auch eine Kurzerzählung von ihr), lesen und besprechen wir in diesem Seminar Texte, die „zwischen” den Sprachen entstehen, d.h. in denen der gelebte Sprachkontakt bzw. Sprachwechsel latent wirkt oder auch explizit zum Thema gemacht wird. Wenn die Sprache(n) ‒ als Mehrsprachigkeit, Sprachinterferenz, Sprachdefizit oder aber Sprachschöpfung ‒ als Movens oder Thema des Schreibens wirken, dann finden kulturelle Übersetzungs- und Transferprozesse statt. Diese sind nicht nur in der gegenwärtigen Prosa von migrierten AutorInnen sichtbar, die diese Prozesse offen thematisieren (wie Yoko Tawada), sondern auch in älteren Texten, die „zwischen” den Sprachen entstehen ‒ sei es in einer multikulturellen/ multilingualen Umgebung, sei es durch Ort- und Sprachwechsel.
Die Darstellung der Mehrsprachigkeit von ProtagonistInnen, das Changieren zwischen Herkunftsort und neuem Existenzraum, die durch unterschiedliche kulturelle und gesellschaftliche Regelsysteme gekennzeichnet sind, die Erfahrung von Fremdheit und Ausgrenzung sind wiederkehrende Topoi in der Literatur. In den Cultural Studies werden theoretische Ansätze zur Analyse dieser Prozesse diskutiert, die ihren Widerhall auch in literaturwissenschaftlichen Untersuchungen gefunden haben, wobei Fragen von Wissensübertragung, Kulturdifferenz bzw. Kulturkontakt sowie von Klasse, Ethnie und Gender wichtige Schwerpunkte bilden.


Im Seminar werden ausgewählte literarische Texte aus Mittel- und Osteuropa (deutsch-, polnisch- und russischsprachig sowie Hebräisch) vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart gemeinsam gelesen und vor dem Hintergrund theoretischer Konzepte zur Transkulturalität erörtert und diskutiert. Den Exkurs zur hebräischen Literatur im östlichen Europa ermöglicht uns die Literaturwissenschaftlerin und Komparatistin Dr. Natasha Gordinsky von der Universität Haifa, die als Gastdozentin einige Sitzungen mitgestalten wird.

Literatur

Sowohl die hebräischen als auch die polnisch- und russischsprachigen Texte liegen in deutscher oder englischer Übersetzung vor und werden über Moodle bereitgestellt, ebenso wie die deutschsprachigen Texte und die Forschungsliteratur. Die Seminarsprache ist Deutsch.

Bemerkung

Das Seminar findet online statt. Die wöchentlichen Sitzungen werden synchron über ZOOM abgehalten.

Achtung! Die Studierenden im Master OKS melden sich bitte ausnahmsweise zum Seminar über PULS an, damit wir Ihnen die zoom-Einladung zur ersten Sitzung am 5. November rechtzeitig zukommen lassen können. (Für die Leistungserbringung ist die PULS-Anmeldung nicht relevant.)

Leistungsnachweis

2 LP (unbenotet): 2 Thesenpapiere (zu einem literarischen bzw. theoretischen Text)
3 LP (unbenotet): 3 Thesenpapiere (wie oben) oder ein Referat
4 LP (unbenotet): 2 Thesenpapiere (wie oben) und ein Referat
5 LP (unbenotet): 2 Thesenpapiere (wie oben) und ein Referat

 

3 LP (benotet): Hausarbeit oder Prüfungsgespräch
4 LP (benotet): Hausarbeit
5 LP (benotet): Hausarbeit


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024