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Foto: Matthias Friel
Im Zentrum des Romans "Die Jakobsbücher" von Olga Tokarczuk steht die Region Wolhynien in der heutigen Ukraine und deren kulturelle Ambivalenzen zwischen der polnisch-litauischen Rzeczpospolita, dem russischen Zarenreich und dem osmanischen Reich. Das Buch ist eine provokative Antwort auf die Trilogie von Sienkiewicz Mit Feuer und Schwert (Ogniem i Mieczem 1884), Sintflut (Potop 1886) und Herr Wolodyjowski (Pan Wolodyjowski 1888). Wir wollen im Seminar die Provokationen von Tokarczuk gegen die momentane aktuelle heroisierende polnische Geschichtspolitik wissenschaftlich untersuchen. Dabei ist es hilfreich, eine ähnliche Autorin einzubeziehen, die im Clash der Systeme zwischen Ost und West eine ebenfalls provokative Neudefinition der ukrainischen Tradition wagt. Von russischer Seite aus wollen wir die ideologische Konzeption gegen "den Westen" im Poem "Poltava" von Alexander Puskin analysieren.
Olga Tokarczuk: Ksiegi Jakubowe albo Wielka podróz przez siedem granic, piec jezyków i trzy duze religie, nie liczac tych malych. Kraków: Wydawnictwo Literackie 2014. Ryszard Koziolek: Sienkiewiczs Bodies Studies of Gender and Violence. Translated by David Malcolm (Polish Studies – Transdisciplinary Perspectives, Band 10). Frankfurt/M.: Peter Land 2015. Yuliya V. Ladygina: Bridging East and West. Olha Kobylianska, Ukraines Pioneering Modernist. Toronto u.a.: University of Toronoto Press 2019. Gennadi Kneper: Reconstructing History: Pushkin, Poltava, and Imperial Nation‐Building. In: The Russian Review, Volume79, Issue4, October 2020, S. 623-638.
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