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Foto: Matthias Friel

Frankreich und die DDR - unterschätzte Kulturbeziehungen? - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2021
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 06.04.2021 - 10.05.2021

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar So 10:00 bis 18:00 Einzeltermin am 25.04.2021 Online.Veranstaltung Pirwitz  
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Seminar Fr 13:00 bis 18:00 Einzeltermin am 11.06.2021 Online.Veranstaltung Pirwitz  
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Seminar So 10:00 bis 18:00 Einzeltermin am 13.06.2021 Online.Veranstaltung Pirwitz  
Kurzkommentar

Denkt man an die deutsch-französischen Beziehungen der Nachkriegszeit, so sind es vor allem de Gaulle und Adenauer, der Elysée-Vertrag oder das Deutsch-Französische Jugendwerk, die einem in den Sinn kommen. Dass es neben diesen Beziehungen zwischen Frankreich und der BRD auch ostdeutsch-französische Kontakte gab, wird häufig erst bei einem genaueren Blick deutlich. Die „‘anderen‘ deutsch-französischen Beziehungen” sind bis 1973 durch die Nicht-Anerkennung der DDR und damit fehlende offizielle politische Kooperation geprägt. Umso bedeutsamer waren die Kulturbeziehungen, die bereits vor dem offiziellen Kulturabkommen nicht zu verachten waren. In den 60er Jahren bestanden bereits 76 Städtepartnerschaften zwischen der DDR und Frankreich, France Gall oder Gilbert Bécaud traten in Shows der DDR auf, Brigitte Bardot und Louis de Funès waren in den Kinos zu sehen, Camus und Sartre wurden in den Französischlehrbüchern präsentiert. In Frankreich rezipierte man Brecht, das Berliner Ensemble spielte mehrfach in Paris, DDR-Delegationen wurde beim Filmfestival in Cannes empfangen und insbesondere die Parti communiste française engagierte sich für engere Zusammenarbeit.

Zu keinem anderen kapitalistischen Land führte die DDR so weitreichende Beziehungen wie zu Frankreich. Die DDR versuchte auf diesem Wege eine Anerkennung „von unten” voranzutreiben und sich unter Berufung auf ihre antifaschistische Haltung als besseren deutschen Staat zu präsentieren.

Wie sich der Drahtseilakt der DDR zwischen Öffnung und Abgrenzung vollzog, wie genau die kulturellen Kontakte zu Frankreich aussahen und welche Hindernisse es gab, wollen wir in diesem Seminar besprechen. Dabei werden wir uns u.a. Französischlehrbücher aus der DDR und Unterlagen der Staatssicherheit über den deutsch-französischen Austausch genauer anschauen. Zudem findet ein Gastvortrag von Prof. Dorothee Röseberg statt, die seit vielen Jahren über die (ost)-deutsch-französischen Beziehungen forscht. Weiterhin ist eine Gesprächsrunde mit Französinnen und Franzosen geplant, die als Kinder und Jugendliche im Rahmen von Jugendfreizeitfahrten in die DDR reisten und ihre Erfahrungen mit uns teilen. 

Kommentar

Die Veranstaltung findet digital statt.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024