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Foto: Matthias Friel
Das Osmanische Reich stieg seit dem späten 14. Jahrhundert zu einer zunehmend wichtigeren Macht am Rande des christlichen Abendlandes auf. Ihre im Vergleich zu den christlichen Staaten Alteuropas gänzlich andere Art des Staatsbildungsprozesses und die bemerkenswerte Expansion, welche das vormals kleine turkmenische Reitervolk aus Innerasien außer in den Vorderen Orient und nach Nordafrika auch in den Mittelmeerraum, nach Ostmitteleuropa und auf den Balkan führte, ließ die Osmanen zu einem unberechenbaren Machtfaktor im europäischen Kräftespiel des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit werden. Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts kristallisierte sich vor allem die Gegnerschaft zu den Habsburgern in Spanien und Österreich sowie zu den Handelsmächten des Mittelmeeres heraus. Der gegenüber den Osmanen propagierte Kreuzzugsgedanke entsprang auch einer regelrechten Angst vor dem türkischen ‚Erbfeind‘, welcher im christlichen Europa bis zum Ende des 17. Jahrhunderts als Topos bestimmend blieb. 1521 ist insofern ein europäisches Zäsurjahr, als die Osmanen unter dem jungen Sultan Suleyman nach der Eroberung der ungarischen Grenzfestung Belgrad nunmehr auf Dauer in Mitteleuropa präsent waren.
wird im Seminar genannt.
Sprechstunde: Dienstag 14.30–15.30 Uhr (Raum 1.11.1.12)
regelmäßige, aktive Teilnahme; Sitzungsleitung; Hausarbeit
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